Plastikproblematik beginnt vor der eigenen Haustüre
GMUNDEN. Traunsee-Cleanup: Die Gmundner Pfadfinder säuberten und präsentieren manch fragwürdigen Schatz.
Die Pfadfindergruppe Gmunden fuhr im vergangenen Sommer einen Abschnitt des Traunseeufers mit Floß, Kajaks und Surfbrettern ab und sammelte dabei Müll in großem Stil ein.
Vom Badeplatz der Pfadfinder zwischen den Gasthäusern Ramsau und Hois’n ausgehend, führte die Route entlang der Traunsteinstraße über den Seebahnhof und den Gmundner Rathausplatz, vorbei am Schloss Ort bis hin zur Esplanade in Altmünster. Auf diesem Weg wurden 335 Kilogramm Abfall eingesammelt.
"Wir haben uns schon seit vergangenem Jänner mit dem Thema Plastikmüll beschäftigt, waren als Plastikpiraten beim Faschingsumzug dabei und haben beim Pfingstlager fast gänzlich auf Einwegplastik verzichtet", erzählt einer der Jugendlichen. "Bei der Sammelaktion haben wir neben Plastik auch viel Metall, Keramik und Glas gefunden. Besonders schockiert hat uns der Fund einer Autobatterie direkt an der Gmundner Esplanade." Viele Menschen, aber auch Vereine wie der Ruderverein und der Fischerverein, unterstützten die Pfadfinder bei ihrer Fahrt mit Eis, Müsliriegeln oder Erfrischungsgetränken. Die Ferienregion Traunsee stellte Müllgreifer zur Verfügung.
Elisabeth Schipflinger, die Leiterin der Pfadfindergruppe Gmunden, berichtet stolz: "Wir haben eine tolle Aktion geplant und durchgeführt und wir hatten viel Spaß dabei. Oben drauf haben wir damit den ersten Platz beim Umweltdenkerpreis erreicht, der jährlich vom Landesverband der oberösterreichischen Pfadfinder verliehen wird."
Am kommenden Samstag werden ab 18 Uhr die gefundenen "Schätze" im Rahmen einer Ausstellung auf dem Gmundner Rathausplatz präsentiert. Die Pfadfinder wollen mit dieser Aktion darauf hinweisen, dass die Plastikproblematik nicht erst im Meer beginnt, sondern vor der Haustüre.