Salzkammergut
Ohlsdorfer Betriebsansiedelungsprojekt von Asamer steht auf Messers Schneide

OHLSDORF. Negative Stellungnahmen der Behörden und eine uneinige Ortspolitik gefährden das Projekt.
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Der Industrielle Hans Asamer will in seiner Heimatgemeinde Ohsldorf neben der Westautobahn (Ortsteil Ehrenfeld) ein weiteres Betriebsansiedelungsgebiet errichten. Er soll bereits Firmen an der Angel haben, die sich dort niederlassen würden, die Rede ist von Handels- und Logistik-Unternehmen.
Behörde fordert Schotterabbau
Doch das Projekt spießt sich. Die Gemeinde widmete das 18 Hektar große Waldstück auf Wunsch Asamers in ein Betriebsbaugebiet um, doch dagegen legte die Landesregierung jetzt ihr Veto ein. Der Grund: Mehrere Behörden gaben negative Stellungnahmen ab. Aus forstlicher Sicht wird eingewendet, dass Ohlsdorf ohnehin unterbewaldet sei, die Experten haben auch Bedenken, was das Grundwasser und die Luftreinheit betrifft. Besonders schwer wiegt ein Einwand der Raumordnungsbehörde. Diese fordert, dass Asamer zuerst den Schotter abbaut und die Firmengebäude – so wie beim benachbarten REWE-Lager – danach in einer Grube errichtet werden. Doch das will Asamer nicht. Möglicherweise auch deshalb, weil vor dem Schotterabbau eine Umweltverträglichkeitsprüfung nötig wäre.
Jetzt ist die Gemeinde Ohlsdorf am Zug. Sie könnte mit einer Stellungnahme die Behörden noch umstimmen. Und tatsächlich wollte Bürgermeisterin Christine Eisner (ÖVP) der Landesregierung offiziell mitteilen, dass aus Ohlsdorfs Sicht der Schotterabbau nicht nötig ist.
Kritik von FPÖ und SPÖ
Doch der Gemeinderat versagte ihr vergangene Woche die dafür nötige Zustimmung, und der Antrag wurde zurückgezogen. FPÖ und SPÖ fordern, dass Asamer sich an den bestehenden Kiesleitplan hält und zuerst den Schotter abbaut. "Wir wollen keine Husch-Pfusch-Aktion", sagt Vizebürgermeisterin Ines Mirlacher (SPÖ). "Das gehört ordentlich und ressourcenschonend gemacht."
Dazu kommen auch grundlegende Bedenken. "Wenn wir schon unseren Wald opfern, dann sollten dabei hochwertige Arbeitsplätze für unsere Jugend entstehen", heißt es aus den Reihen der FPÖ. "Wir wollen hier keine Paketdienste und Warenlager, sondern technische Unternehmen mit hochwertigen Arbeitsplätzen."
Ohlsdorf hat noch bis 17. Dezember Zeit, eine Stellungnahme abzugeben. Tut die Gemeinde das nicht, ist die Flächenumwidmung gescheitert.
Am 16. Dezember findet noch eine Gemeinderatssitzung statt, in der über die Stellungnahme abgestimmt werden könnte. FPÖ und SPÖ kündigen bereits jetzt an, dass sie bei ihrer Haltung bleiben, wenn Asamer nicht einlenkt.
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