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Obleute der Seniorenvereine stellen ihren Mitgliedern ein gutes Zeugnis aus

Von Gerhard Hüttner   25.März 2020

Meldungen, dass sich ältere Mitbürger immer wieder unvernünftig verhalten und unnötigerweise einem Corona-Infektionsrisiko aussetzen, weisen die Funktionäre der Seniorenvereine zurück. "Im Großen und Ganzen verhalten sich unsere Mitglieder vernünftig", betont Gertraud Eisterer, Bezirksobfrau des Pensionistenverbandes. Auch Herbert Weißenbacher vom Seniorenbund und Helmut Haider vom Seniorenring stellen ihren Schützlingen ein gutes Zeugnis aus.

Newsletter statt Stammtisch

"Wir schaffen das", lautet der Tenor bei den Mitgliedern des Seniorenbunds. Bezirksobmann Herbert Weißenbacher verschickt jeden Mittwoch einen Newsletter an den 20-köpfigen Bezirksvorstand, um statt des wöchentlichen Stammtisches die Informationen an den Mann und die Frau zu bringen. Jedes Vorstandsmitglied ist angehalten, mindestens fünf Mitglieder anzurufen.

"80 Prozent der Mitglieder haben ein Handy oder Internet", ist es laut Weißenbacher leicht, trotz Isolation und Ausgehbeschränkung Kontakt zu halten. Die Stimmung unter den Mitgliedern sei gut, sie hätten keine Angst. Der Chef der VP-Senioren berichtet davon, dass ihm bis gestern kein Corona-Fall unter seinen Mitgliedern bekannt geworden sei. "Zum Glück sind auch zwei Mitglieder aus Südtirol gesund zurückgekommen", sagt Weißenbacher im OÖN-Gespräch.

Zu Berichten, dass einige unverbesserliche Senioren täglich zum Einkauf ausgehen, sagt Weißenbacher, dass man nur belehrend auf die betagten Mitbürger eingehen soll. "Man kann nur an die Vernunft appellieren: Bleibt’s daheim!", sagt auch Gertraud Eisterer von den SP-Pensionisten. "Auch wenn einem die Decke auf den Kopf fällt."

Sie hält via Telefon, WhatsApp und Internet Kontakt mit ihren Mitgliedern und berichtet davon, dass die Nachbarschaftshilfe in Zeiten der Corona-Krise sehr gut funktioniere. Auch viele Gemeinden sorgten mit Einkaufsdiensten dafür, dass Personen aus der Risikogruppe genügend Lebensmittel haben. Sie ist froh, dass bislang kein Mitglied an Corona erkrankt ist.

"Es schläft alles jetzt", beschreibt Helmut Haider die aktuell ruhige Situation. Der Seniorenring sei gut telefonisch vernetzt, so halte man ständig Kontakt. Nach seiner Beobachtung sind die Älteren vernünftig, nur wenige Senioren seien tagsüber unterwegs. Generell bemerkt der Obmann der freiheitlichen Senioren, dass Passanten ausweichen und einen Bogen um einen machen. Auch Haiders Mitglieder blieben bislang von einer Corona-Infektion verschont.

Von flächendeckenden Corona-Tests für Ältere hält Weißenbacher wenig. Das sei einerseits kaum durchführbar, andererseits befürchtet er eine hohe psychische Belastung, wenn Tests zwangsweise durchgeführt würden. Anders sieht das Eisterer: Flächendeckende Tests wären sicher nicht schlecht, um versteckte Corona-Fälle aufdecken zu können, ist sie überzeugt.

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