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Neue Seilbahn auf das Zwölferhorn ist ab heute in Betrieb

Von Edmund Brandner   23.Oktober 2020

Sechs Jahre dauerte das Ringen, aber seit heute fährt sie. Die neue Zwölferhorn-Seilbahn ist fertiggestellt und ab heute in Betrieb. Gefeiert wurde gestern coronabedingt nur im kleinen Kreis, aber die Freude in St. Gilgen ist groß. Auch deshalb, weil der Weg zum Neubau steinig war. Da zwei Grundeigentümer die Überfahrt partout nicht genehmigen wollten, musste zuletzt das Bundesverfassungsgericht bemüht werden. Und auch die Behördenverfahren zogen sich in die Länge.

"Ich arbeite seit Jahrzehnten in der Seilbahnbranche, aber so einen schwierigen Fall hatte ich noch nie", sagt der Tiroler Investor Mario Stedile-Foradori. Er und Klaus Markart sind die Haupteigentümer der Seilbahn, Letzterer ist auch Geschäftsführer.

„Sechs Jahre kämpften wir für dieses Projekt. Ich arbeite seit Jahrzehnten in der Seilbahnbranche, aber so einen schwierigen Fall hatte ich noch nie.“ - Mario Stedile-Foradori, Miteigentümer der Seilbahn

Die alte Seilbahn auf das Zwölferhorn fuhr 62 Jahre lang und war zuletzt museumsreif. Mehrmals verlängerten die Behörden die Konzession, doch Ende 2019 wurde die alte Seilbahn endgültig eingestellt. Die legendären gelben und roten Gondeln aus den Fünfzigerjahren wurden allesamt an Liebhaber der Seilbahn – zumeist treue Wolfgangsee-Touristen im In- und Ausland – verkauft. Die letzte Gondel wurde für einen guten Zweck versteigert.

Die neue Seilbahn, deren Errichtung 17 Millionen Euro kostete, spielt zwar alle Stücke, doch die Betreiber verzichteten darauf, die Kapazität zu erhöhen, um den 1522 Meter hohen Berg nicht zu übervölkern. 655 Personen können pro Stunde transportiert werden, die Fahrt dauert elf Minuten. Die gesamte Anlage ist jetzt barrierefrei, und junge Familien können auch samt Kinderwagen transportiert werden. Die 28 Gondeln sind in Rot und Gelb gehalten – als Reminiszenz an die alte Anlage.

Markart kündigt an, das Angebot für die Familien weiter ausbauen zu wollen. "Entscheidend ist, dass wir dabei nicht in die Natur eingreifen, sondern das nutzen, was sie uns bietet", so der Geschäftsführer. Auf der Bergstation soll noch eine Aussichtsplattform entstehen, auf der regelmäßig Yoga-Events stattfinden sollen, und auch mit Paragleit-Unternehmen arbeite die Seilbahn eng zusammen. Bereits jetzt gibt es für Souvenirsammler einen Zwölfer-Shop in der Talstation und das bewährte breite gastronomische Angebot der Hütten am Zwölferhorn.

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