Nach 40 Jahren in der Politik zieht sich Gottfried Hirz ins Privatleben zurück
REGAU. Der 63-jährige Regauer war einer der Pioniere der österreichischen Grünbewegung.
Ein Abschiedsgespräch mit den OÖNachrichten und den Tips war gestern "meine letzte politische Aktivität", wie Gottfried Hirz sagte. Der 63-jährige Regauer tritt bei der Landtagswahl im September nicht mehr an. Wenige Monate nach Rudolf Anschober verlässt damit die zweite prägende Figur der oberösterreichischen Grünen die politische Bühne.
Gelernter Pädagoge
Der gelernte Pflichtschulpädagoge, der 1979 aus seiner Heimatstadt Linz in den Bezirk Vöcklabruck übersiedelte, weil er hier eine Schulanstellung bekam, war von Beginn an bei der Entstehung der grünen Bewegung dabei. In Schwanenstadt dockte er bei der PUM an und lernte Rudolf Anschober kennen, mit dem er 1982 in Graz bei der Gründung der "Alternative Liste Österreich" dabei war. Zuhause in Oberösterreich bauten die beiden die Grüne Landespartei auf. Hirz war Geschäftsführer der Partei, er war Landessprecher und zog 2003 mit den Grünen in den Landtag ein, wo er 14 Jahre lang Klubobmann war.
Der Regauer war zwar nie in der Lokalpolitik, hinterließ in seinem Heimatbezirk aber deutliche Spuren. Als 2010 die Einstellung der Hausruckbahn verhindert wurde, als der Nachtschwärmerbus eingeführt wurde, als bei den Bahnhöfen Attnang-Puchheim und Vöcklabruck Park & Ride-Anlagen entstanden, als öffentliche Seezugänge in der Landesverfassung verankert wurden oder als Hatschek-Bedienstete mit Asbest-Erkrankungen Unterstützung erhielten, war Hirz führend bei den politischen Ermöglichern dabei – wenn nicht überhaupt der Initiator.
"Politik bedeutet, sich Positionen zu erarbeiten, Werte zu vertreten, sie Menschen verständlich zu machen, Mehrheiten zu suchen und die Gesellschaft positiv zu verändern", sagt Hirz. Dass grüne Themen wie Klima- und Naturschutz oder Gleichberechtigung in den vergangenen 40 Jahren immer mehr ins Zentrum der gesellschaftlichen und politischen Diskussion rückten, ist eine Genugtuung für ihn.
In Pension geht der 63-Jährige nach seinem politischen Rückzug allerdings nicht. "Ich werde noch ein paar Jahre Arbeit dranhängen", sagt er. Was er machen wird, hat er noch nicht entschieden. Fix ist nur eines: "Aus der Politik bin ich ab heute draußen."
Ich wünsche Gottfried Hirz alles Gute für seine Zeit nach der Politik. Es ist wirklich schade, dass er nicht mehr mit von der Partie ist. Seine großartige Menschlichkeit verbunden mit dem stets offenen Ohr für alle Anliegen sowie sein Einsatz hinterlassen eine Lücke, die nicht so leicht zu füllen sein wird.
Der wird uns genauso fehlen wie eine Warze im Gesicht!
Ihr Kommentar ist sehr beleidigend; das hat sich Herr Hirz in Anbetracht seiner ehrlichen politischen Tätigkeit nicht verdient.
Du bist doch der, der stolz darauf ist, Straßenbahnfahren den Stinkefinger zu zeigen. Mit diesem Hintergrund lassen sich deine Postings relativ leicht einordnen.
Ich habe noch nie Straßenbahnfarern den Stinkefinger gezeigt zumal ich selbst gerne Öffis benutze. Ich würde an deiner Stelle mit den Drogen aufhören!
Deine Hoffnung auf das Vergessen der Online-Community geht dir halt nicht auf. Intensiveres Nachdenken vor dem Posten empfiehlt sich.
Hirz und Anschober waren nicht nur Männer der ersten Stunde, sondern auch glaubwürdige Vertreter ihres "Evangeliums".
Weniger gefällt mir der neue Frontmann Herr Kaineder. Mir ist er zu blumig und nimmt sich in Sachen Klimaschutz "zu viel Kraut heraus". Er gebärdet sich, als hätte er den Klimaschutz erfunden und hätte quasi eine Monopolstellung. Obgleich er von weiten Kreisen des Klerus angehimmelt wird - er kommt aus der grünen Kaderschmiede de Diözese - wird ihm mehr einfallen müssen zu den brennenden gesellschaftspolitischen Problemen, als der Klimaschutz, weil die wenigen Pfarrern werden keinen Wahlausschlag geben können. Und wenn die alten Pfarrern dann auch noch mitbekommen, dass Herr Kaineder mit der Kirche ohnehin nichts am Hut hat, dann springen im auch dieser "Stammwähler" noch ab.
Sehr treffend beschrieben. Erwähnt sollte zu diesem Hardliner vielleicht noch werden, dass er es war, der Herrn Hirz und auch Frau Buchmayr als zu alt aussortiert hat.