Musikkapelle Atzbach trauert um zwei Ehrenmusiker

Mit dem Tod von Ernst Oberhumer (Bild links) und Max Jäger (rechts) verliert die Musikkapelle Atzbach 1865 zwei wahre Urgesteine. Die beiden waren unaufgeregt und stets ruhig im Hintergrund, aber immer kameradschaftlich für alle da.

Ernst war der Schlagzeuger für Große Trommel und Tschinellen, Max spielte im Hornregister. Ernst wollte immer Berufssoldat werden, obwohl er als Kind im April 1945 sah, wie der Volkssturm in seinem Hausgarten Schützengräben aushob, aber der Vater riet ihm zum Schusterhandwerk. Nach der Lehre ging er zu den ÖBB, wo er Verschieber war.

Max wollte Bäcker werden wie sein Vater und sein jüngerer Bruder Franz. Nach seiner Tätigkeit bei den Joka-Werken wurde er durch seine Hochzeit mit Maria der Bauer auf dem Schneidergut in Freundling, während Ernst die "Poliwirts"-Tochter Helga zur Frau nahm. Deren Ehe entstammen drei Töchter, während Maria und Max eine Tochter adoptierten. Ihre Frauen gingen den beiden Musikern im Tode voraus.

Ernst war langjähriger Gemeinderat und SPÖ-Ortsvorsitzender in Atzbach. Mit ihrer Musikkapelle Atzbach 1865 musizierten beide in Paris, Rom, München und Interlaken sowie im gleichnamigen Ort Atzbach im deutschen Bundesland Hessen. Max war lange Notenarchivar der Kapelle sowie Dekorateur bei den Großfesten des Vereins, während Ernst der Ideengeber für das jährliche Faschingblasen war. Beide wurden mit den höchsten Auszeichnungen des OÖBV geehrt.

Die zwei Freunde starben innerhalb weniger Tage. Die Anteilnahme der Musikkapelle Atzbach 1865 gilt ihren Angehörigen.