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Mountainbiker im Katastrophengebiet treiben Forstarbeiter zur Verzweiflung

Von Edmund Brandner   12.Juli 2019

Der Schneedruck des vergangenen Winters hat in den Wäldern rund um den Mondsee enorme Schäden angerichtet. "Wir bewirtschaften hier 2500 Hektar Wald", sagt Dietmar Keck, Revierleiter der Österreichischen Bundesforste (ÖBf). "Auf rund drei Viertel davon müssen wir große Mengen Schadholz aufarbeiten."

 

Weil das Revier ein Katastrophengebiet ist, hat der Tourismusverband Mondseeland bereits vor Beginn der Saison mehrere Mountainbikestrecken gesperrt. Mit Schildern im Tal aber auch mit Hinweisen im Internet.

"Wir sind belastet genug"

Trotzdem ignorieren immer wieder Mountainbiker das Fahrverbot und treiben damit die Forstarbeiter zur Verzweiflung. "Meine Leute sind durch die schwere und zum Teil gefährliche Arbeit im Wald schon belastet genug", sagt Keck. "Der Stress, der durch die Mountainbiker dazu kommt, ist einfach zu viel."

Keck betont, dass er nichts gegen die Freizeitsportler auf den Forststraßen hat. "Wenn wir zu normalen Zeiten bei der Waldarbeit unsere gelben Sperrschilder aufstellen und Radfahrer trotzdem vorbeikommen, weil sie von der Sperre überrascht wurden, ist das kein großes Problem", sagt er. "In diesem Jahr weisen aber bereits im Tal Schilder auf die Totalsperre hin. Die momentane Situation ist nicht normal. Das sollten Mountainbiker akzeptieren."

Thomas Ebner, Tourismusdirektor in der Region Mondsee-Irrsee, versteht den Frust der Förster. "Bei uns sind alle Mountainbiker willkommen und ich bedanke mich bei den vielen, die sich an die Regeln halten", sagt er. "Es ist aber wichtig auf die Probleme hinzuweisen, die einzelne verursachen."

Dass Mountainbiker im Tourismusverband Mondsee-Irrsee gern gesehen sind – nicht zuletzt auch von den Bundesforsten – zeigt die Tatsache, dass heuer weitere Strecken im ÖBf-Revier freigegeben werden.

In den Katastrophengebieten werden sich die Biker allerdings noch gedulden müssen. "Die Aufräumarbeiten dauern sicher noch bis in das nächste Jahr hinein", sagt Revierleiter Dietmar Keck.

<<< Lesen Sie dazu auch den Kommentar von OÖN-Redakteur Edmund Brandner.

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