Mondsee setzt auf Parkgebühren gegen den Wildwuchs parkender Autos
MONDSEE. Bürgermeister Feurhuber: Moderate Preise, die ersten 30 Minuten Parken sind gratis.
Seit langem wälzt die Marktgemeinde Pläne, im Zentrum Parkgebühren einzuheben. Jetzt ist es so weit: "Geplant ist, ab Mai Parkgebühren einzuführen", erklärt Bürgermeister Karl Feurhuber (VP) auf Anfrage der OÖNachrichten. "Wir haben versucht, eine gute Lösung zu finden. Im Vergleich zu anderen Tourismusgemeinden haben wir sehr moderate Tarife."
Damit Kunden ihre täglichen Besorgungen im Zentrum weiterhin erledigen können, sind die ersten 30 Minuten Parken im Zentrum auch künftig kostenlos. Wer länger parken will, muss dann zahlen: 60 Minuten kosten 50 Cent, 90 Minuten einen Euro und zwei Stunden 1,50 Euro. Ab 18 Uhr sowie am Samstag ab 12 Uhr und am Sonntag kann man nach wie vor parken, ohne dafür ein Ticket lösen zu müssen.
Mit der Parkraumbewirtschaftung will Mondsee vor allem den Wildwuchs parkender Autos im Zentrum abschaffen. Insbesondere im Umfeld des Marktplatzes (Kernzone) soll es mit dieser Maßnahme dann genügend Parkplätze für die täglichen Erledigungen geben. Die maximale Parkdauer ist mit 120 Minuten begrenzt.
Der ehemalige Minigolfplatz wird mit 40 Stellplätzen ausgebaut, 18 Plätze erhält das Hotel Krone, 22 stehen dann gebührenpflichtig der Allgemeinheit zur Verfügung. Auf dem Parkplatz-Nord wird ein Schranken installiert werden: Die Parkdauer dort ist unbegrenzt, das Parken für einen Tag kostet 9,50 Euro (das Parken in der Nacht ist gratis, wie auch die ersten 30 Minuten).
Weiterhin gratis parken können die Mondseer und die Gäste auf den Parkplätzen am Weyerfeld und in der Josef-Bunk-Straße (Friedhof). Ob die Parkgebühren tatsächlich bereits ab Mai zu bezahlen sind, ist noch nicht fix. Das hänge noch von der Lieferfrist für die Parkscheinautomaten ab, sagt Bürgermeister Feurhuber. Aber spätestens ab Juni soll das gebührenpflichtige Parken in Mondsee Wirklichkeit sein.
Feurhuber kündigt an, dass die neue Parkordnung auch ständig kontrolliert werde. Zuständig dafür ist nicht die Polizei, sondern ein eigens dafür beauftragtes Wacheorgan, das 40 Stunden in der Woche prüfen wird, ob die Parker ihren Obolus entrichtet haben.
Die Reaktion auf die bevorstehende Parkgebühr bezeichnet Feuerhuber als "nicht so schlimm". Natürlich hätten einige Geschäftsleute keine Freude damit, weiß der Bürgermeister. Allerdings seien die Tarife so moderat, dass die Wirtschaft von den Parkgebühren in Wirklichkeit profitieren könnte.
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Die Gemeinde sollte sich vielleicht zuerst mal genau erkundigen, was solche Automaten kosten und wie betreuungs(kosten-)intensiv diese sind (siehe Salzburg). Es wird ja eher eine kleine Anzahl an Automaten sein und da wird das vermutlich nicht sonderlich günstig sein?!
Eine funktionierende Kontrolle des jetzigen Systems, ohne Spezial-Ausnahmen oder Weiterdrehen der Parkuhr durch Berufstätige (kleiner Spaziergang zwischendurch) wäre zielführender und sicher günstiger für die Gemeinde.
Wenn man weiß, wie das Hotel Krone zu seinen 18 Parkplätzen gekommen ist, kann man nur darüber den Kopf schütteln.
So ist es. Typisch Mondseer Bürgermeister, es ist Zeit zu gehen.
Wer sich ein bisschen in Mondsee umschaut, erlebt folgendes täglich. Parken in zweiter Spur,Parken im Halteverbot, Parken auf dem Zebrastreifen, Dauerparken im Parkverbot, Parken am Gehsteig - alles normal in Mondsee. Sehr oft Einheimische, die sowieso der Meinung sind, sich alles erlauben zu können. Also Wildwuchs erscheint mir als eine durchaus treffende Metapher.
„Wildwuchs parkender Autos“ ist eine Metapher aus der dunkelsten Ecke der Schreibstube.