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Mit der Kohlwehr verschwindet auch Industriegeschichte

25. Februar 2019, 00:04 Uhr
Mit der Kohlwehr verschwindet auch Industriegeschichte
Das Kraftwerk Kohlwehr begann als Getreidemühle ... Bild: Spitzbart

OHLSDORF. Kohlwehr: Das historische Kraftwerk am Ohlsdorfer Ufer der Traun wurde abgerissen.

Zwischen Gmunden und Roitham standen an der Traun einst 15 Getreidemühlen. Als im späten 19. Jahrhundert die Industrie aufkam, wurden etliche der alten Mühlen zu Holzschleifereien oder zu Kraftwerken für die Papierindustrie umgebaut. Von manchen sind nur noch die Grundmauern übrig geblieben.

Vergangene Woche verschwand ein weiteres historisches Gebäude: Das Kraftwerk Kohlwehr am Ohlsdorfer Ufer der Traun wurde abgerissen. Die Kohlwehr hatte für die Papierproduktion einst große Bedeutung, weil hier ab 1870 in einer Holzschleiferei der Papiergrundstoff Zellulose erzeugt wurde und einige Jahre später auch ein Kraftwerk dazukam. Auf alten Postkarten wurde die Kohlwehr als "Beiwerk" der Papierfabrik Steyrermühl bezeichnet.

Vor rund 100 Jahren wurde das Kraftwerk über eine Werksbahn an die Papiermaschine angebunden. Teile der Trasse sind heute noch im Wald zu sehen.

Mit der Kohlwehr verschwindet auch Industriegeschichte
... und endete als Schutthaufen. Bild: Spitzbart

Arbeiterwelt von gestern

Auch eine kleine Arbeiter-Lebenswelt gab es hier. Neben Wohnungen über dem Kraftwerk wurden hier schon früh Baracken und Arbeiterwohnhäuser errichtet. Die Werksanlagen wurden auch zur Freizeitgestaltung genutzt: Viele ältere Steyrermühler und Ohlsdorfer können sich noch an das Schwimmvergnügen im Werkskanal, an das "Inselhüpfen" in der Traun oder waghalsige Begehungen der Wehr erinnern.

Vor zwei Jahren verkaufte die Papierfabrik das Kraftwerk an die Energie AG. Diese kann es inzwischen aber nicht mehr betreiben, weil die Papierfabrik Laakirchen bei der flussaufwärts gelegenen Danzermühle ein Laufkraftwerk ausbaut und der Kohlwehr damit buchstäblich das Wasser abgräbt – was zwischen Papierfabrik und Energie AG natürlich vertraglich geregelt ist.

Der Energiekonzern seinerseits hatte keine Veranlassung, das nutzlose Kraftwerk zu erhalten. Es war nie jemand auf die Idee gekommen, die Kohlwehr unter Denkmalschutz zu stellen. Mit der alten Anlage ging aber ein weiteres Stück Industriegeschichte am Traunufer verloren. (ebra)

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3  Kommentare
3  Kommentare
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hunkyDory (449 Kommentare)
am 25.02.2019 11:39

Schade, ich habe dort als Kind viele wunderbare Sommertage verbracht...

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jamei (25.498 Kommentare)
am 25.02.2019 09:18

"Vor zwei Jahren verkaufte die Papierfabrik das Kraftwerk an die Energie AG." - wurde so etwas nicht im Vorfeld des Verkaufes
Bekannt gemacht?
War der Verkauf abgesprochen oder öffentlich bekannt gemacht?

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Harbachoed-Karl (17.883 Kommentare)
am 25.02.2019 23:19

Ist sicher nur gefühlsmäßig notwendig, eine andere Frage ist, warum sie es gekauft haben.

So Sachen wie der fehlende Denkmalschutz sind eine Schande.

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