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Mehr Raser, mehr Alkoholisierte und mehr Drogenlenker

27.November 2020

Trotz der Corona-Pandemie und der mit den beiden Lockdowns einhergehenden Ausgangsbeschränkungen hat sich die Zahl der ertappten Autoraser, Alkoholisierten und Drogenlenker im Bezirk Vöcklabruck erhöht.

So wurde etwa vergangene Woche ein Lenker mit 132 km/h (bei erlaubten 50 km/h) in einem Ort des Bezirks aus dem Verkehr gezogen. "Es werden bei Lasermessungen, besonders im Zentralraum Vöcklabruck in einem Radius bis zu acht Kilometern, nach 18 Uhr immer wieder Geschwindigkeitsmessungen durchgeführt und dabei Lenker in 70- und 80-km/h-Geschwindigkeitsbereichen mit durchschnittlich 100 km/h und mehr gemessen", sagt Chefinspektor Michael Saler vom BPK Vöcklabruck. Mehrmals habe die Argumentation der angehaltenen Lenker gelautet: "Die Straßen sind ja fast leer und verleiten dazu." Saler: "Solche Fälle führen auch bei uns, der Exekutive, zur Frage, ob das Strafausmaß noch zeitgemäß ist. Viele Lenker werden nach Möglichkeit sofort an Ort und Stelle mittels Organmandat abgestraft, viele werden angezeigt. Aber die ‚Moral‘ der Verkehrsteilnehmer ist offensichtlich weiter ungebrochen und die Strafsätze sind offensichtlich immer noch zu niedrig, als dass vielleicht ein Umdenken bei so manchem Schnellfahrer einsetzen würde."

Ein weiteres heikles Thema sei der Alkohol. Saler führt an, dass 2019 von 1. März bis 31. Oktober im Bezirk Vöcklabruck rund 12.000 Alkoholkontrollen durchgeführt worden seien. Dabei wurden 208 Lenker mit einem Promillegehalt zwischen 0,5 und 0,8 getestet. 118 Lenker waren mit mehr als 0,8 Promille deutlich stärker betrunken. "Im Vergleich dazu hat der entsprechende Zeitraum von heuer interessante Ergebnisse ergeben", so Saler. "Im Zuge der Pandemie wurden im Verkehrsdienst coronabedingt weit weniger Alkoholkontrollen durchgeführt. Rund 10.000. Aber trotz Lockdown – also Lokale zu, kein Gastronomiebetrieb – wurden mit 229 Lenkern zwischen 0,5 und 0,8 Promille und mit 127 Lenkern über 0,8 Promille mehr alkoholisierte verkehrsuntaugliche Lenker angehalten als im Vorjahr. Und damals gab es keine Lokalschließungen und keine Pandemie."

Seit Oktober 2019 ist im Bezirk Vöcklabruck ein Drogenvortestgerät im Einsatz. Es wird bei speziell eingeteilten Sonderkontrollen eingesetzt. Seither wurden im Bezirk 102 Drogenlenker aus dem Verkehr gezogen – ein wahrlich bedenklicher Wert.

Auch die Zahl der Verkehrsunfälle mit Verletzten stimmt traurig: Wurden von Jänner bis Oktober 2019 in Summe 425 Personenschadenunfälle registriert, finden sich heuer im selben Zeitraum 376 – trotz Corona. "Ich sehe es als meine Pflicht als Verkehrsreferent des Bezirks Vöcklabruck, verschärft gegen Raserei, Alkohol und Drogen im Straßenverkehr vorzugehen", betont Saler.

"Schwarze Schafe läutern"

Obwohl Raser den Lockdown offenbar für ihre fragliche Freizeitbeschäftigung auf der Straße nutzen würden, das Verantwortungsbewusstsein der Lenker sinke und die Hemmschwelle heruntergefahren werde, würden die Schwerpunktkontrollen keineswegs weniger werden, verspricht Saler: "Seitens der Verkehrspolizei wird alles unternommen, die schwarzen Schafe herauszufiltern und wenn möglich zu läutern." (gs)

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