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Krankenhausärzte stellen den Standort Bad Aussee in Frage

Von Edmund Brandner, 15. Februar 2019, 02:41 Uhr
Krankenhausärzte stellen den Standort Bad Aussee in Frage
Bild: VOLKER WEIHBOLD

BAD AUSSEE. Spitalsreform: Chirurgische Versorgung ist aus der Sicht von Medizinern "nicht haltbar".

Die steirische Landesregierung will die drei kleinen Krankenhausstandorte Bad Aussee, Schladming und Rottenmann durch ein "Leitspital" ersetzen. Geplanter Standort ist die Gemeinde Stainach-Pürgg. Dort, am Kreuzungspunkt von Salzkammergut- und Ennstal-Bundesstraße, soll bis 2025 für 250 Millionen Euro ein modernes Krankenhaus mit 225 Betten entstehen.

Volksbefragung am 7. April

Doch es gibt Widerstand: KPÖ und FPÖ erzwangen im Landtag eine Volksbefragung, die erstmals nur auf Bezirksebene durchgeführt wird. Mehr als 60.000 Menschen können am 7. April ihre Meinung abgeben, wenn gefragt wird: "Soll es im Bezirk Liezen anstelle der bestehenden drei Krankenhausstandorte in Bad Aussee, Rottenmann und Schladming nur mehr ein zentrales ,Leitspital‘ geben?"

Im Ausseerland ist die Stimmung gespalten. Kritiker bemängeln die längere Anfahrt zum geplanten Leitspital im Ennstal. Andere, wie der Grundlseer Bürgermeister Franz Steinegger (ÖVP), sehen Verbesserungschancen für die medizinische Versorgung. Das Krankenhaus Bad Aussee habe mit der Chirurgie und der Internen ohnehin nur zwei Abteilungen.

Auch betroffene Mediziner sehen den Regierungsplan positiv. In einer gemeinsamen Erklärung machen sich vier führende Ärzte aus dem Bezirk für das Leitspital stark. Unter ihnen auch Savo Miocinovic, Leiter der Chirurgie in Bad Aussee.

Die Mediziner fordern, die Standortfrage nicht nach politischen Kriterien zu entscheiden, sondern nach fachlichen. Und da sei das geplante Leitspital nur zu begrüßen. "Damit der medizinische Fortschritt auch bei uns in der Region stattfinden kann, braucht es Mindestfallzahlen, die an kleinen Standorten nicht erreichbar sind", sagt Miocinovic. Hohe medizinische Versorgungsqualität könne "nur in Spitälern ab einer bestimmten Größenordnung" angeboten werden.

Miocinovic sieht ein "Ende des Weges" im Kampf um den Erhalt der chirurgischen Versorgung am Standort Bad Aussee: "Wie viele hier im Ausseerland wissen, habe ich seit vielen Jahren hart für den Erhalt der chirurgischen Versorgung am Standort gearbeitet und tue es noch. Aber gerade das verpflichtet mich, zu erkennen, wenn das Ende dieses Weges in Sicht kommt." Ein Leitspital sei einfach sinnvoller.

Auch der Wettbewerb um Nachwuchsärzte spiele dabei eine Rolle. "Wir können junge Spitalsärzte nicht mehr davon überzeugen, im Bezirk Liezen zu leben und hier zu arbeiten, wenn wir ihnen kein zeitgemäßes Arbeitsumfeld bieten können". Dazu brauche es aber eine Mindestgröße des Spitals.

Ob sich die Bevölkerung im Ausseerland der Meinung der Ärzte anschließt, ist offen. Aber auch nicht entscheidend. Das Ergebnis der Volksbefragung im April ist für die steirische Landesregierung nicht bindend.

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Autor
Edmund Brandner
Lokalredakteur Salzkammergut
Edmund Brandner

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1  Kommentar
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freierbuerger (38 Kommentare)
am 16.02.2019 19:05

Wenn das Ergebnis der Volksbefragung nicht bindend ist, warum wird sie dann durchgeführt? So eine Befragung kostet schließlich auch Geld und der Bürger fühlt sich dadurch regelrecht verschaukelt! Das ist ein seltsamer Demokratiebegriff!

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