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"Ich möchte dem Publikum zeigen, wie stark unsere mentalen Fähigkeiten sind"

Von Gary Sperrer   25.Juni 2019

Am Samstag kommt der Mentalmagier und -trainer Manuel Horeth mit seinem sensationellen Programm "Mythos" ins ALFA Steyrermühl (Vorverkauf im Internet über oeticket.com). Die Aufführung des vor 41 Jahren in Saalfelden geborenen Pinzgauers beginnt um 20 Uhr und dürfte so ziemlich alles sprengen, was es an Vorstellungskraft gibt. Horeth ist kein Zauberer, wie er im OÖN-Interview sagt, aber er ist einer, der es einem aufgrund seiner Fähigkeiten sehr schwer macht, nicht an echte Zauberei zu glauben.

 

OÖNachrichten: Was genau versteht man unter Mentalmagie?

Manuel Horeth: Mentalmagie ist ein besonderes Fach, ein besonderes Gebiet der Unterhaltungskunst, wo es darum geht, Menschen mit psychologischen Tricks zu beeinflussen und sogenannte Wow-Effekte zu kreieren. Mentalmagie ist Gedankenzauberei. Es geht nicht darum, Fingerfertigkeit zu beweisen, sondern: Wie kann ich mit meinen Gedanken andere Menschen beeinflussen, wie kann ich jemanden dazu bringen, besondere Entscheidungen zu treffen, ohne dass er’s bemerkt.

Ist da wirklich Magie dahinter oder geht es um spezielle Fähigkeiten, die Sie haben und bei Ihren Shows einsetzen?

Grundsätzlich geht’s um gar nichts Übernatürliches. Es sind alles Techniken, die eingesetzt werden. Sehr stark intuitive Techniken, sehr stark antrainierte Techniken, sehr stark variable Techniken, die man braucht, damit man genau weiß, was man im richtigen Moment tun muss. Also, wenn es darum geht, dass man 1000 Fotos hat und man möchte, dass jemand das Foto mit der Nummer 741 nimmt, dann wird diese Person – wenn man das richtig anstellt, mit der richtigen Technik macht – auf die Frage "Welches Foto möchtest du haben?" mit der Antwort "Ich möchte gerne das Foto mit der Nummer 741 haben" antworten. Er weiß es nur nicht, dass ich ihn so beeinflusst habe, dass er’s nimmt. Das Tolle an diesem Mentalismus ist, dass man mit unterschiedlichsten Techniken aus wirklich sehr vielen Bereichen jemanden dazu bringen kann, ganz besondere Entscheidungen zu treffen.

Sie sind ja zum ersten Mal in der "Alten Fabrik". Was erwarten Sie sich vom Publikum?

Ganz einfach: einen wirklich lustigen Abend. Einen spannenden, interessanten Abend. Und ich sag’s ganz frei weg: einen Abend, den die Besucher nie wieder in ihrem Leben vergessen werden. Denn ich werde ihnen Dinge zeigen, die man normalerweise live auf der Bühne so nicht sieht und so nicht erleben kann.

Sie betreuen ja auch viele Spitzensportler.

Wir haben ein eigenes Institut in Salzburg, in dem wir mentale Trainings für Spitzensportler entwickeln. Von der Nici Schmidhofer als Super-G-Weltmeisterin, die mich vor dem Start am Kopfhörer hat und meine Übungen mitmacht, bis hin zum Fußballtrainer Adi Hütter, für den ich auch schon Entspannungsprogramme entwickelt habe. Querfeld von den Fußballern bis zu den Skifahrern und Skifahrerinnen geht das Ganze durch die Bank. Da entwickeln wir mentale Trainingsprogramme. Und ich möchte den Zuschauern gerne zeigen, wie Mentaltraining funktioniert und wie man es in seinem Alltag verwenden kann. Denn da geht’s um Beeinflussung nicht anderer, sondern von sich selber: Wenn ich mal schlecht drauf bin – wie beeinflusse ich mich, dass ich besser drauf bin?

Ist schon einmal ein Trick oder ein Experiment schiefgegangen?

Ja, nur haben es die Zuschauer noch nie bemerkt. Weil die ja meistens nicht wissen, was am Ende rauskommt bei so einem Experiment. Man kündigt das zwar an. Sagt, es geht um dieses oder jenes Thema. Aber meistens sagt man ja nicht: Mit diesem Ergebnis wird’s dann enden. Dadurch hat man mehrere Möglichkeiten, wenn’s einmal in eine Richtung nicht geht, in die andere zu gehen.

Haben Sie während Ihres Aufenthaltes bei uns auch ein wenig Zeit, um sich die schöne Landschaft anzusehen?

Die Gelegenheit, die Landschaft anzusehen, hab’ ich bei der Hinfahrt. Dann ist es aber so, dass man schon am Nachmittag beginnt, die Show vorzubereiten. Das ist weniger wie ein Musiker, der irgendwo hinkommt und sein Konzert spielt, der vielleicht seine Gitarre mit hat, und der Rest wird aufgebaut. Hier ist es eigentlich so, dass wir sehr viel Dekoration – Licht, Showelemente – aufbauen, dass das Ganze auch inszeniert werden kann, aber ich auch schon sehr früh da bin, dass ich ein Gefühl für diese Räumlichkeit, für den Saal bekomme. Das heißt, ich schaue mir weniger die Gegend an, sondern mehr den Saal und die Räumlichkeiten und versuche mich dort sehr gut zu orientieren und alles gut kennenzulernen.

Was ist Ihre grundsätzliche Botschaft?

Manchmal kommen Menschen und sagen: Ich hab’ Angst, dass der meine Gedanken liest. Diese Angst möchte ich gerne nehmen, die muss man nicht haben. Niemand wird vorgeführt, es ist nichts Peinliches dabei. Es ist nichts dabei, wofür sich jemand schämen muss. Ganz im Gegenteil. Ich möchte dem Publikum auf unterhaltsame Weise zeigen, wie intelligent unser Gehirn tickt, wie stark unsere mentalen Fähigkeiten sind. Und das auf eine Art und Weise, dass man nach Hause geht und ein gutes Gefühl hat.

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