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Höchste Auszeichnung für ein Haus, das mit Lärchenrinde gedämmt ist

Von Edmund Brandner, 24. September 2021, 00:04 Uhr
Höchste Auszeichnung für ein Haus, das mit Lärchenrinde gedämmt ist
Die Privatzimmervermieter Anna Winkler (2. v. li.) und Max Eisl (3. v. li.) vor ihrem Betrieb "Balthasar Volcano" in St. Wolfgang

ST. WOLFGANG. Der Goiserer Holzbaupionier Günther Kain entwickelte Dämmplatten aus gepresster Rinde.

Bisher gab es in Oberösterreich nur einen einzigen Privatzimmervermieter, dessen Betrieb sich mit fünf Edelweißen schmücken darf – der höchsten Klassifizierung im Privatzimmerbereich. Vor wenigen Tagen wurde in St. Wolfgang das Haus "Balthasar Volcano" eröffnet – und wurde prompt ebenfalls in die höchste Güteklasse eingestuft.

Einer der Gründe dafür ist die Bauweise des Holzriegel-Hauses hoch über dem Wolfgangsee. Die Bauherren, das Paar Anna Winkler und Max Eisl, setzte auf höchste baubiologische Qualität. Die Maßnahmen reichen vom Verzicht auf ein Betonfundament bis hin zu einer 10-Kilowatt-Photovoltaikanlage.

Vor allem aber die Dämmung des Hauses ist ein Pionierwerk, das die Bautechnik in Österreich nachhaltig verändern könnte. Als Dämmstoff wurden nämlich Platten aus gepresster Lärchenrinde verarbeitet. Ein Werkstoff, der im Salzkammergut entwickelt wurde und im "Balthasar Volcano" erstmals zum Einsatz kommt.

Entwickelt wurden die (doppelt verlegten) Acht-Zentimeter-Platten vom Holzbaupionier Günther Kain aus Bad Goisern, der an der HTL Hallstatt und in der Holztechnik-Fachhochschule Salzburg unterrichtet. "Die Idee kam mir, als ich vor einigen Jahren vor dem Rindenhaufen eines großen Sägewerks stand", sagt er. "Der Betriebsleiter sagte mir damals, dass diese Abfälle verbrannt werden."

Ideale Isolier-Eigenschaften

Dabei war Kain klar, dass die Rinde hervorragende Isolier- und zugleich auch gute Diffusionseigenschaften hat. Aber auch die Entsorgung des Produkts ist extrem umweltschonend. Sollten die Platten irgendwann nicht mehr gebraucht werden, verrotten sie wie jedes andere Holz.

Gemeinsam mit dem Salzburger Start-up Barkinsulation entwickelte Kain ein Verfahren, die Lärchenrinde zu großen Platten zu pressen. Anna Winkler und Max Eisl stellten ihr Haus zur Verfügung, um die neue Dämmtechnik erstmals in der Praxis zu testen. Sie werden dabei wissenschaftlich von der Fachhochschule Salzburg begleitet. Sensoren in der Dämmung dokumentieren beispielsweise wichtige Werte wie Temperatur oder Feuchtigkeit im Inneren der Wand.

"Die Idee, ein Haus mit gepresster Rinde zu dämmen, klingt so einfach", sagt Max Eisl. "Trotzdem hat es noch nie jemand verwirklicht. Ich bin stolz darauf, dass wir die ersten sind."

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Autor
Edmund Brandner
Lokalredakteur Salzkammergut
Edmund Brandner
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2  Kommentare
2  Kommentare
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kpader (11.506 Kommentare)
am 26.09.2021 06:44

Die Dämmwerte sind so Mau und das verwendete Tannin braucht einen Härter (erölbasiert).

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leser01 (103 Kommentare)
am 24.09.2021 08:09

Wow welcher Fortschritt, ein Haus ohne Betonfundament!
Mein Haus gebaut um 1850 besitzt auch kein Betonfundament und steht noch immer!

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