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Ein musikalisches Genie, das fehlt

Von Norbert Blaichinger, 25. September 2020, 00:04 Uhr
Ein musikalisches Genie, das fehlt
Hans Leygrafs Lieblingsplatz in seinem Haus mit Blick in die Natur Bild: OÖN/Blaichinger

ZELL AM MOOS. Hans Leygraf, ein großer Kunstförderer am Irrsee, hätte heuer seinen Hunderter gefeiert.

Die Idee, musikalischen Hochgenuss auch den Menschen rund um den Irrsee zugänglich zu machen, hatten die Familien Hans und Grete Leygraf und Helmut und Franziska Palzinsky im Jahr 1982 gemeinsam geboren. Leygraf, Professor für Klavier am Mozarteum Salzburg, hatte Anfang der 1970er-Jahre, als er seine Stelle in Salzburg antrat, ein Bauernhaus am Westufer des Irrsees erworben und im Bereich der ehemaligen Tenne und des Stalls einen Konzertsaal für knapp einhundert Personen errichtet. Weil sich die hohe Decke in drei hängenden Holzwellen durch den Raum zog, bot der Konzertsaal ein beeindruckendes Klangerlebnis. Helmut Palzinsky sprach einmal von einem "eindrucksvollen, fast sakral anmutenden Konzertstudio".

Ein musikalisches Genie, das fehlt
Hans Leygraf (1920–2011)

Kongeniales Organisationsduo

Während sich Helmut Palzinsky der Bewerbung der jeweiligen Konzerte annahm, veranstaltete Professor Leygraf Auftritte von Schülern seiner Meisterklasse, aber auch von befreundeten musikalischen Hochkarätern. Und auch er selbst griff gerne in die Tasten, etwa als Vorbereitung auf seine Konzerttourneen. So waren es im Laufe der Jahre nicht weniger als 74 Konzerte unter dem Titel "Haus- und Hofkonzerte" als musikalische Leckerbissen, die vom Duo Leygraf/Palzinsky organisiert wurden.

Hans Leygraf, 1920 in Stockholm geboren, galt als musikalisches Genie. Schon als Neunjähriger trat er erstmals als Solist gemeinsam mit den Stockholmer Philharmonikern auf. 1944 heiratete er Grete, eine Österreicherin. Beruflich zog es ihn von Schweden immer weiter in den Süden, bis er in Salzburg landete.

Sein musikalisches Genie war begleitet von hohen Auszeichnungen wie dem schwedischen "Vasa-Orden" und der Mitgliedschaft in der Königlichen Musikakademie. Auch in Österreich erfuhr er hohe Ehrungen, etwa durch Verleihung des Ehrenkreuzes Erster Klasse für Wissenschaft und Kunst. In den späten Jahren zog es die Familie Leygraf zurück nach Stockholm, wo sie einen Alterssitz hatte. Am 12. Februar 2011 verstarb Helmut Leygraf in der schwedischen Hauptstadt, wenige Monate später seine Gattin Grete ebendort.

Das Fehlen der Leygrafschen "Haus- und Hofkonzerte" bedeutet nicht nur wegen des musikalischen Hochgenusses, sondern auch wegen des einzigartigen Ambientes einen dauerhaften Verlust für die Region.

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Autor
Norbert Blaichinger
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