Ein klares Votum für Hans Enichlmair
BAD ISCHL. Bezirksjägertag Gmunden 2019: Auch heuer war der Wolf ein Thema, ebenso die Neuwahl.
Gestern fand der Gmundner Bezirksjägertag im Ischler Kur- und Kongresshaus statt. Ehrengäste von Land, Bezirk und Gemeinden erschienen und spendeten am Ende der Veranstaltung jenem Mann Applaus, der die oö. Waidmannschaft in den vergangenen zwölf Jahren als Landesjägermeister anführte: Sepp Brandmayr aus der Vöcklabrucker Gemeinde Manning. Der scheidende LJM mit einem weinenden Auge gegenüber den OÖNachrichten: "Der Abschied tut schon weh."
Hans Enichlmair aus Laakirchen, seit sechs Jahren Bezirksjägermeister, wurde erneut in seine Funktion gewählt. Bei der Wahl zum Delegierten in den Landesjagdausschuss entfiel das Votum auf den bereits in den vergangenen sechs Jahren äußerst bewährten Alois Mittendorfer II aus Altmünster.
Landesjägermeister Brandmayr: Sein allerletzter Bezirksjägertag war gestern.
Der alte/neue Bezirksjägermeister Enichlmair machte kein Hehl daraus, dass es das eine oder andere waidmännische Problem im Bezirk Gmunden gebe, doch er appellierte auch an den jagdlichen Zusammenhalt, das Miteinander und die Diskussion: "Wir lösen unsere Probleme partnerschaftlich. Denn ich halte nichts davon, sich ständig etwas ausrichten zu lassen. Wir werden in unserer Gesellschaft dann bestehen – und damit meine ich Forst und Jagd –, wenn wir gemeinsam arbeiten." Kritisch sieht Enichlmair das Faktum, dass dort, wo sich einst ausschließlich das Gamswild bewegte – am Grat – sich heutzutage überwiegend die Skitourengeher tummeln. Doch auch mit dieser Problematik müsse man lernen umzugehen, sagt der Bezirksjägermeister. Es zählten, so Enichlmair sinngemäß, Vernunft, Maß und Ziel.
Der Wolf: altes, neues Thema
Ein bestimmtes Thema, das viele Waidmänner nicht kaltlässt, ist die Wiedererstarkung der Wolfspopulation in unseren Breiten. Enichlmair dazu: "Wir haben gelernt, mit dem Luchs zu leben. Wir haben gelernt, mit dem Bären zu leben. Aber mit dem Wolf zu leben, werden wir nicht lernen." Dieses Raub- und Greiftier sei ein völlig anders geartetes. Und genau deshalb sei es vor rund 200 Jahren auch zur Quasi-Ausrottung des Europäischen Wolfes in Mitteleuropa gekommen. "Ich war kürzlich in Rumänien und habe mir eine 300-köpfige Schafherde genau angesehen", so Enichlmair. Von den dort eingesetzten, furchteinflößenden Herdenschutzhunden mit einem Lebendgewicht von bis zu 80 Kilogramm sei nämlich ausgerechnet der größte und schwerste von einem Wolf getötet und gefressen worden.
Neben Gold-, Silber- und Bronzemedaillen für besonders prächtige Trophäen wurden traditionell beim Bezirksjägertag auch die "Goldenen Brüche" für 50-jährige Zugehörigkeit zum Landesjagdverband vergeben. Die Auszeichnungen gingen heuer an Hans-Jörg Reiter, Franz Hinterberger (beide Bad Goisern), Arnold Scheidt (St. Wolfgang), Franz Ellmauer (Traunkirchen), Franz Buchegger (Kirchham), Johann Hutterer, Herbert Weinbergmair (beide Vorchdorf) und Helmut Urstöger (Gosau). Die Raubwildnadel wurde an Peter Silmbroth (Scharnstein), Josef Radner jun. (Kirchham), Alexander Meister, Christian Mayr (beide Vorchdorf) und Wolfgang Schlair (Roitham) verliehen. Für 60 Jahre Mitgliedschaft geehrt wurden Alfred Höller (Pinsdorf), Josef Klinglmair (Kirchham) und Matthias Graf (St. Wolfgang). Ehrenzeichen in Bronze des Landesjagdverbandes gingen an Herbert Weinbergmair (Vorchdorf) und Johann Eisl (St. Wolfgang).
Derzeit befinden sich 60 angehende Jäger im Bezirk Gmunden in Ausbildung, ebenso sieben angehende Jagdhüter sowie ein Berufsjäger in spe. Die Zahl der Jagdkarteninhaber hat sich mit aktuell 1644 im Vergleich zum Vorjahr um 38 erhöht.
Jahresstrecke
Im Bezirk Gmunden wurden während des ablaufenden Jagdjahres (1. 4. 2018 bis 31. 3. 2019) folgende Abschüsse getätigt (in Klammern die Vorjahreszahlen):
1529 Stück Rotwild (1748)
1003 Stk. Gamswild (996)
4539 Stk. Rehwild (4626)
14 Stück Schwarzwild (34)
21 Stück Muffelwild (25)
329 Feldhasen (294)
161 Fasane (58)
235 Wildenten (362)
506 Füchse (591)
116 Marder (119)
59 Wildtauben (54)
9 Waldschnepfen (8)
20 Birkhähne
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Von Julia Brunke
Im Schweizer Kanton Genf entschied die Bevölkerung 1974 durch Volksabstimmung für ein allgemeines Jagdverbot auf Säugetiere und Vögel. Mit überaus positiven Auswirkungen für die Natur, Tiere und die Menschen: Noch nie war die Biodiversität größer – und die meisten Wildtierbestände regulieren sich selbstständig erfolgreich. An den Ufern des Genfer Sees und der Rhône erhöhte sich die Zahl der überwinternden Wasservögel auf spektakuläre Weise - ohne Zweifel eine Folge der ausbleibenden Störungen durch die Jagd.
Vögel und die anderen Wildtiere verlieren immer mehr einen großen Teil der unnatürlichen Scheu, die durch die Jagd hervorgerufen wird. So werden wild lebende Tiere wieder erlebbar: Die vielen Vögel an den Gewässern lassen sich von den Menschen nicht stören. Spaziergänger bekommen regelmäßig Wildtiere wie den Feldhasen zu Gesicht – mit etwas Glück kann man am helllichten Tage sogar Hirsche beobachten. So erhalten die Menschen ein verlorengegangenes Verständnis für die Natur und ihre Zusammenhänge zurück.
Wir haben gelernt, mit dem Luchs zu leben. Wir haben gelernt, mit dem Bären zu leben. Aber mit dem Wolf zu leben, werden wir nicht lernen." Dieses Raub- und Greiftier sei ein völlig anders geartetes.
echt der Wolf, ist ein Greiftier! na ja Jäger
"Wir lösen unsere Probleme partnerschaftlich. Denn ich halte nichts davon, sich ständig etwas ausrichten zu lassen. Wir werden in unserer Gesellschaft dann bestehen – und damit meine ich Forst und Jagd –
wie jetzt, werden Skitourengänger und Wölfe partnerschaftlich vertrieben.
Wer solche Tropäenschauen besucht, lebt als Ewiggestriger.
Denen ist nicht zu helfen ...
Die Jäger früchten sich ja nur deshalb so vor dem Wolf, weil die Grünröckchen die ersten sind, die nach dem Rotkäppchen, vom Wolf aufgefressen werden.
Wieviele Schafe und Lamperl bringt der Mensch um?
Und wieviele der Wolf?
Der Mensch ist im Vergleich 1231mal gefährlicher. Jetzt zu Ostern gibt es wieder ein Lamm-Massensterben.
Jaja, der Wolf und die Schitourengeher! Wenns nach der Jägerschaft geht würden beide Gattungen zum Abschuss frei gegeben!
Lächerlich und künstlich dramatisierend: Mit dem Wolf werden wir nicht lernen zu leben. In anderen Ländern können sie es, nur den österreichischen Jägern fehlt die Lernfähigkeit dazu laut Bezirksjägermeister. Eine sehr peinliche Aussage.
Ich habe mich gefragt was er damit meint.
Weil die österr. Jäger zu dämlich sind?
Oder weil ihnen per Gesetz die Hände gebunden sind?
Ich bekam gestern ein bestätigtes Video aus der Nähe von Würzburg (Spessart): Jäger am Hochsitz. Unter ihm am helllichten Tag 7 bis 10 Wölfe.