Die Sorge um den Schatz am Offensee

EBENSEE/GMUNDEN. Zweimal ist das Salzkammergut bei der beliebten ORF-Sendung "Neun Plätze- Neun Schätze" nominiert. Eine Auszeichnung, die nicht allen gefällt. Vor allem am Offensee regt sich Widerstand.
Hinterstoder kann ein Loblied davon singen. Zumindest der ehemalige Bürgermeister Helmut Wallner (VP) summt es nach wie vor. Dass der kleine Schiederweiher ganz groß raus kam, sei "sehr positiv" für die Gemeinde im Stodertal gewesen. Für den Tourismus sicherlich "die beste Entscheidung", auch wenn kurzfristig "sehr viele Leute" da waren.
2018, am Abend des Nationalfeiertags, wurde der künstlich angelegte See in der Polsterlucke in der ORF-Sendung "Neun Plätze- Neun Schätze" zum schönsten Platz Österreichs gewählt. Was dann folgte, waren "sehr intensive Jahre", wie Wallners Nachfolger Klaus Aitzetmüller (VP) sagt. "Wir hatten zusätzliche positive Frequenzen im Tourismus, keine Frage. Da waren wir auch dankbar. Aber es war gleichzeitig eine riesige Herausforderung. Alleine wegen der Parkplatzthematik."
Mit dieser Herausforderung sehen sich nun die Betreiber der Jausenstation am Offensee konfrontiert. Obwohl das Voting zum "schönsten Platz Österreichs" erst heute, Dienstag, endet und mit dem Miesweg in Gmunden und der Steyrer Altstadt zwei weitere Schätze aus Oberösterreich im Rennen sind, befürchten sie das "Ende des Geheimtipps" Offensee.
"Eine Universum-Sendung wäre besser"
"Hier wird kein Bewusstsein dafür geschaffen, dass wir uns solche Plätze in ihrer Ursprünglichkeit bewahren müssen. Wir sind weit weg von einer Infrastruktur, die massentauglich wäre. Schon das Vorkommen in so einem Bericht, bedeutet zu viele Menschen in einem hoch sensiblen Lebensbereich", heißt es in einem Statement, das die Betreiber in den sozialen Medien veröffentlicht haben. Man freue sich zwar über jeden, der kommt, um "das schönste Platzerl auf der Welt" zu entdecken, eine Werbekampagne sei dafür aber nicht das geeignete Mittel. "Eine schöne Universum-Sendung hätte mehr mit Nachhaltigkeit zu tun". Auf Tafeln wird vor der Jausenstation deswegen gebeten, nicht für den Offensee zu voten.

"Ein schmaler Grat"
Die Bewerbung des Offensees, der bereits 2019 zur Wahl gestanden war, sieht Stefan Schimpl, stellvertretender Leiter des Tourismusverbands Traunsee-Almtal als "schmalen Grat." Werbung dieser Art sei für den Tourismus grundsätzlich gut, aber es gebe eben auch Orte, an denen ohnehin schon eine Menge los sei. "Wir werden uns auch in Zukunft mehr mit der Besucherlenkung und der Einbindung des öffentlichen Verkehrs beschäftigen müssen", sagt Schimpl. Nominiert wurde der Offensee nicht vom Tourismus, auch nicht von der Gemeinde Ebensee, sondern vom ORF selbst.
Das gilt wohl auch für den zweiten "Bewerber", den Miesweg am Fuß des Traunsteins. In der Traunsteinstraße hat die Stadtgemeinde Gmunden bereits in den vergangenen Jahren Einschränkungen im Sinne der Verkehrsentlastung veranlasst. Parkplätze wurden reduziert, eine Kurzparkzone für die Wochenenden und Feiertage geschaffen und ein Shuttlebus installiert.
Große Freude mit der Nominierung hat hingegen die Stadt Steyr, deren Altstadt ein Anwärter auf den schönsten Platz in Österreich ist: "Wählen wir Steyr gemeinsam ins Finale" heißt es auch von Bürgermeister Markus Vogl (SP).
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