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Der Traunsee tritt über die Ufer: Lage angespannt, aber "nicht dramatisch"

Von Gabriel Egger, 15. September 2024, 14:46 Uhr
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In Ebensee ist der Bereich rund um den "Sky Waterwalk" vollständig überschwemmt. Bild: Gabriel Egger

GMUNDEN/EBENSEE/ALTMÜNSTER/TRAUNKIRCHEN. Traunsteinstraße in Gmunden vor Sperre, Wasser am Ortsplatz in Traunkirchen, Hangrutschung in Altmünster: Die Augen am Traunsee sind auf die Schneefallgrenze gerichtet.

Kurz gab es Licht am Ende des Tunnels. Die dunklen Wolken, die Sonntagfrüh über dem Traunsee hingen,  hatten sich zwar nicht verzogen, der Regen aber pausierte. Und das sogar für mehrere Stunden. Am späten Vormittag aber war die Pause vorbei- und die Niederschläge wurden noch intensiver als zuvor. 

Lokalredakteur Gabriel Egger aus Ebensee

Die Unterführung, die Fußgänger und Radfahrer von Ebensee zum Ufer des Traunsees führt, war da längst nicht mehr nutzbar. Das Gelände rund um den "Sky Waterwalk" ist vollständig überschwemmt, auch im Ortsteil Rindbach war der See bereits am Samstag über die Ufer getreten. Der Parkplatz beim dortigen Freizeitzentrum wurde gesperrt.  

"Wir haben derzeit noch keine Situation, in der großer Alarm geschlagen werden müsste. Aber wenn ich mir die Schneefallgrenze anschaue, macht mir das schon Sorgen", sagt Bürgermeisterin Sabine Promberger (SP) . Denn morgen soll es nur noch oberhalb von 1900 Metern Seehöhe schneien.  Ebensee erlebt  außerdem ein unliebsames Déjà-vu: Mit dem Wasser kam auch wieder das Schwemmholz angerauscht. 

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Die Traun im Ortszentrum von Ebensee Bild: Gabriel Egger

"Situation schwer einzuschätzen"

In Gmunden wurden die Orther Allee und die Traunpromenade gesperrt, die zunächst angekündigte Sperre der Traunsteinstraße wurde bis zum "Akutfall" aufgeschoben.   In der Gmundner Tiefgarage darf ab sofort  nur noch ausgefahren werden. 

"Das sind alles Präventivmaßnahmen. Die Situation ist schwer abzuschätzen, weil auch am Montag starker Regen bei stark steigender Schneefallgrenze angesagt ist", sagt Gmundens Bürgermeister Stefan Krapf (VP). Auch auf den Rathausplatz, den der Traunsee aktuell langsam in Beschlag nimmt, habe man ein Auge. "Der Pegel ist stark gestiegen, aber derzeit besteht kein Anlass zur Beunruhigung, die Situation ist nicht dramatisch", sagt Krapf. 

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In Gmunden wurde unter anderem die Traunuferpromenade gesperrt Bild: Gabriel Egger

In Traunkirchen musste der Ortsplatz gesperrt werden, auch hier trat das Wasser über die Ufer, genauso wie auf der Bräuwiese. "Wir beobachten die Lage durchgehend. Aktuell sieht es aber nicht so aus, als würde uns Dramatisches erwarten", sagt Bürgermeister Christoph Schragl (VP). 

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Der Ortsplatz in Traunkirchen wurde vom Traunsee geflutet. Bild: Gemeinde Traunkirchen

Hangrutschungen beschäftigen Altmünster

In Altmünster hat sich der Traunsee Sonntagmittag noch zurückgehalten, aber auch hier dürfte es nur noch eine Frage der Zeit sein, bis die Esplanade überschwemmt wird. "Der Pegel wird aller Voraussicht nach noch 30 bis 40 Zentimeter steigen. Was uns derzeit mehr beunruhigt, ist eine Hangrutschung im Ortsteil Neukirchen", sagt Vizebürgermeister Bernhard Moser (VP). Weil auch morgen "50-80 Liter Niederschlag" angesagt sind, wisse man nicht, wie sich die Lage dort entwickle. Die Feuerwehr beobachte den Hang seit Samstagnacht.

Am späten Sonntagnachmittag kam es dann auf dem Gmundnerberg, in rund 800 Metern Seehöhe,  zu einem weiteren Hangrutsch. Auch hier war die Feuerwehr mit Absicherungsarbeiten beschäftigt. 

Hangrutsch in der Ortschaft Neukirchen in Altmünster

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Die aktuelle Lage an der Esplanade in Altmünster Bild: Gabriel Egger

Deutlich bessere Nachrichten gibt es vom Hallstättersee: In Hallstatt habe sich die erwartete Hochwassersituation entspannt, weil auf den umliegenden Bergen "viel Schnee" gefallen sei, heißt es von Bürgermeister Alexander Scheutz (SP).  In Obertraun baut die Feuerwehr den mobilen Hochwasserschutz an der Traun auf, große Überschwemmugen gibt es nicht. 

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Autor
Gabriel Egger
Redakteur Oberösterreich
Gabriel Egger
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12  Kommentare
12  Kommentare
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susisorgenvoll (17.019 Kommentare)
am 16.09.2024 13:29

Der Yachtclub in Traunkirchen wird vermutlich auch wieder bis über die unteren Stufen im Stiegenhaus überschwemmt sein. Das gab es auch schon vor Jahren.

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Friz (418 Kommentare)
am 16.09.2024 13:18

In Gmunden sieht man bei vielen Häusern Hochwassermarken. Die Höchststände stammen aus den Jahren zwischen 1800 und 1900. Also bitte nicht alles auf die Klimakrise schieben.

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meccem (16 Kommentare)
am 16.09.2024 13:27

heuer waren aber die Meere sehr warm, daher größere Wassermengen. Dies wird in Zukunft öfter vorkommen! Außerdem ist der See ist reguliert seit 1963 - Wehranlage in Gmunden.

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powerslave (1.246 Kommentare)
am 16.09.2024 15:54

Geh mal an der Lenaupromenade bis zum Kraftwerk und überlege, ob wir dort auch Zustände wie zwischen 1800 und 1900 haben..

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il-capone (285 Kommentare)
am 16.09.2024 09:03

Nur die Homo-Zweibeiner kennt eine fixe Uferlinie.
Und genauso wird de facto überall gebaut.
Schuld haben natürlich die anderen ...
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meccem (16 Kommentare)
am 15.09.2024 22:26

Angeblich kommen die großen Wassermengen wegen der heißen Meere (Mittelmeer und schwarzes Meer). Die sind so warm wegen der Klimakrise! Hier ist schon die Klimaerwärmung Schuld!

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rubicon (617 Kommentare)
am 15.09.2024 22:24

Im TV hat ein Meterorologe wörtlich gesagt: dieses Hochwasser hätte es auch vor 100 Jahren geben können. Nicht alles ist Klimawandel.

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Geriw1 (86 Kommentare)
am 16.09.2024 08:50

Stimmt! Er hat aber auch gesagt dass vor 100 Jahren auf Grund der kälteren Meere die Wassermenge geringer um die Hälfte geringer war.

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edith11 (196 Kommentare)
am 15.09.2024 19:45

Wie diskutieren Stelzer und Haimbuchner die nicht vorhandene Klimakrise dieses Mal weg? Wen suchen sie dieses Mal als Schuldige?

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wiesi87 (1.041 Kommentare)
am 15.09.2024 20:35

Ich bin bei Weitem kein Leugner der Klimakrise, aber nicht jedes Extremwetterereignis hängt mit dem sich rapide verändernden Klima zusammen. Zieht man keine Grenzen was darauf zurückzuführen ist und was nicht dann ist das Wasser auf den Mühlen der Skeptiker.

In diesem Fall haben wir einfach eine regionale (nördliches Österreich, Tschechien, südliches Polen) Schlechtwetterlage zu spüren bekommen, die leider zu lokalen Katastrophen geführt hat. Hats auch vor hunderten Jahren schon gegeben, wenn es zu einer Verkettung unglücklicher Ereignisse gekommen ist.

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inchen (63 Kommentare)
am 15.09.2024 16:24

der gmundner bürgermeister interessiert sich fur die gutbetuchten.. der rest soll schauen wo seine anliegen bleiben.

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powerslave (1.246 Kommentare)
am 15.09.2024 17:30

So lange er nicht nervös ist, dürfte für die Boote im K7 keinerlei Gefahr bestehen.

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