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Der Gmundner Innenstadt-Zwanziger ist bei den Autofahrern angekommen

Von Gary Sperrer   20.September 2019

Es war eine berechtigte Frage, die sich viele Gmundner nach Inbetriebnahme der Traunsee-Tram zwischen Gmunden und Vorchdorf – mit der verkehrsmäßig sensiblen 500 Meter langen Strecke durch die Innenstadt – stellten: Wird das mit der Begegnungszone und der 20-km/h-Tempobeschränkung funktionieren? Die Antwort darauf lautet nach gut einem Jahr intensiver Beobachtung durch die Salzkammergut-Nachrichten: ja.

Es war nicht von Anfang an so, dass sich Auto- und Motorradfahrer an das zugegebenermaßen sehr gewöhnungsbedürftige Tempolimit von bloß 20 Kilometern pro Stunde gehalten hätten. Manche bretterten mit einer Geschwindigkeit jenseits von 50 Sachen fröhlich durch. Aber eben nur anfangs. Schön langsam gewöhnten sich die Verkehrsteilnehmer an die neuen Gegebenheiten: Fußgänger erkannten, dass sie bei einiger Toleranz und vor allem Geschwindigkeitsbewusstsein der Kfz-Benützer jederzeit gefahrlos die Theatergasse überqueren konnten, andererseits war es auch für die motorisierten Zeitgenossen nicht lange ein großes Thema, zwischen Grabenkreuzung und Klosterplatz halt nicht mehr mit 50, sondern bloß mit 20 km/h fahren zu dürfen.

Ein Problem war lange Zeit die nicht wirklich gut sichtbare Kennzeichnung des Tempolimits. Es gab zwar zuweilen mobile Geräte, an denen die Geschwindigkeit der Autofahrer abzulesen war, doch ehe dies der Pkw-Lenker erkannte, war er auch schon mit 35 oder 40 km/h jenseits der Anzeige. Nun hat die Stadtgemeinde Gmunden zwei fixe Displays – eines in der Theatergasse, das zweite bei der Traunbrücke – montiert, die in nahezu diplomatischer Weise (bei zu schneller Fahrt erscheint das Wort "Vorsicht", nach dem Abbremsen "Danke") auf das Tempolimit hinweisen, ohne zu bevormunden.

Ausreißer gibt es immer wieder. Etwa vorgestern, als ein junger Gmundner versuchte, den zu Fuß laufenden Schreiber dieser Zeilen im Bereich Apotheke mit rund 70 km/h zu überholen. Vergeblich.

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19. April 2024