"Babynest" im Vöcklabrucker Spital hilft Müttern
VÖCKLABRUCK. Selten genutzt, aber wichtig für Frauen, die sich außerstande sehen, für ihr Kind zu sorgen.
Nicht immer ist die Geburt eines Kindes für die Mutter ein freudig erwartetes Ereignis. In finanziellen, sozialen und psychischen Notsituationen bringen Schwangerschaft und Entbindung die Frauen an die Grenze der Belastbarkeit.
Im Salzkammergut-Klinikum Vöcklabruck können verzweifelte Mütter, die sich außerstande sehen, für ihre Kinder zu sorgen, das sogenannte Babynest nutzen. Es befindet sich in einem Raum, der an der Rückseite des medizinischen Ausbildungszentrums gelegen und entsprechend gekennzeichnet ist. Die etwas abgeschiedene Räumlichkeit wurde bewusst gewählt, damit Mütter ihr Kind rund um die Uhr in Ruhe und ohne Angst in die Obhut des Klinikums übergeben können. Eine beheizte Wickelauflage mit integrierter Waage bietet ein sicheres und warmes Bettchen für den Säugling.
Zwei Wochen Bedenkzeit
Sowohl das Öffnen der Tür zum Babynest als auch der Kontakt mit der Auflage lösen im Klinikum einen Alarm aus und informieren das Personal. Damit ist gewährleistet, dass das Kind so rasch wie möglich auf der Neonatologie versorgt wird. Für die Mutter liegt ein Formular bereit, auf dem sie den Namen des Kindes und dessen Geburtsdatum notieren oder dem Kind eine Nachricht hinterlassen kann.
Sobald die Frau das Babynest verlassen hat, verschließt sich die Eingangstür, damit das Kind nicht entwendet werden kann. Nach der Abgabe im Babynest ist der Säugling rechtlich betrachtet ein Findelkind, das zunächst einer sorgenden Pflegefamilie anvertraut wird. Innerhalb von 14 Tagen hat die Mutter jedoch noch die Möglichkeit, ihre schwierige Entscheidung zu widerrufen und das Kind anzunehmen. Rechtliche Konsequenzen hat sie nicht zu fürchten. Meldet sie sich nicht, dann wird das Baby zur Adoption freigegeben.
Oft wird das Babynest in Vöcklabruck nicht in Anspruch genommen. Im Vorjahr wurde nur ein Neugeborenes dem Krankenhaus anvertraut. Dass verzweifelten Müttern dieser Ausweg geboten wird, ist dennoch wichtig. (ebra)
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Vielleicht könnte man im Artikel noch vermerken, dass es auch in allen Krankenhäusern die Möglichkeit einer anonymen Geburt gibt, bei der die Mutter ohne Nennung des eigenen Namens mit medizinischer Betreuung in einem Krankenhaus entbinden kann.
Eine tolle Einrichtung. Lässt auch eine Umentscheidung offen, was man gar nicht oft genug erwähnen kann, denn das "entsorgen" eines Babys, ist sicher oft eine Kurzschlusshandlung.
unendlich besser als eine abtreibung