Bergmarathon: Am Traunsee läuft es wieder rund

GMUNDEN/EBENSEE. Kinderläufe und Benefizwanderung: Der Bergmarathon rund um den Traunsee lebt nicht nur von Extremen.
Völlig verrückt, sagten die einen, ziemlich verwegen, die anderen. 42 waren es, die vor 35 Jahren in Gmunden aufbrachen, um zu Fuß den Traunsee zu umrunden. Die Hälfte warf das Handtuch: zu lang, zu schwierig, zu anstrengend. Eine Schnapsidee also? Sieht nicht so aus.
Denn am Samstag, drei Uhr früh, werden 383 Teilnehmer Licht ins Dunkel bringen. 63 Kilometer und 4500 Höhenmeter sind es für sie, bis der Start am Rathausplatz zum Ziel wird. Es ist die Königsdisziplin einer Veranstaltung, die schon längst nicht mehr nur von Extremen lebt.
250 junge Sportler sind bereits am Freitag ab 16 Uhr für die Kinder- und Jugendläufe angemeldet, 867 Ausdauernde am Samstag über die Halbdistanzen zwischen Gmunden und Ebensee. Und Hunderte stehen an der Strecke, damit jene, die sich abmühen, nicht auf der Strecke bleiben. Der Bergmarathon ist nicht nur eine der ältesten Veranstaltungen dieses Formats, er ist auch zur Gratwanderung geworden. Denn als reinen Wettkampf wollen ihn Veranstalter und Organisatoren trotz purzelnder Streckenrekorde nicht verstehen. „Aber mit der Zeit mussten und müssen wir natürlich trotzdem gehen“, sagt Martin Schimpl, der die Veranstaltung gemeinsam mit Wolfgang Dutzler für die Naturfreunde Gmunden und Ohlsdorf zum vierten Mal organisiert.
„Uns ist wichtig, den traditionellen Charakter zu erhalten. Bei uns haben ausdauernde Wanderer genauso einen Platz wie schnelle Bergläufer. Für die einen geht es um das Erlebnis und das Gefühl, diese Runde einmal geschafft zu haben, für die anderen eben um die Zeit. Beides hat seine Berechtigung. Und noch professioneller wollen wir ohnehin nicht werden, das würde alle Kapazitäten sprengen“, sagt Schimpl.
Besuch aus Übersee
Der Traunsee-Bergmarathon ist – auch wenn es von außen nicht so aussieht – noch immer eine Amateur- und keine Profiveranstaltung. Jene, die für ihn arbeiten, tun das ehrenamtlich. 120 Helfer sind es heuer, dazu kommen 30 Bergretter aus Gmunden und Ebensee und fünf Ärzte, die hoffentlich nicht allzu viel zu tun bekommen.
Die Zeit, die Schimpl in den Bergmarathon investiert, zählt er längst nur noch in Wochen. „Aber ich war selbst so oft am Start, dass ich weiß, was diese Veranstaltung für die Sportler in der Region bedeutet. Dieses Gefühl reicht mir als Motivation“, sagt er. Dass der Bergmarathon nicht nur in Österreich zu einer Marke wurde, zeigt auch ein Blick auf die Teilnehmer: Jeweils drei kommen aus den USA und Portugal, auch aus Belgien, Großbritannien und Frankreich reisen Ausdauersportler an. Zu den Favoriten zählen sie allerdings nicht.
Diese Rolle nimmt auch heuer wieder der Schörflinger Markus Lemp ein, der die vergangenen zwei Auflagen des Bergmarathons deutlich für sich entscheiden konnte und beim heurigen Linz-Marathon zum Vizestaatsmeistertitel lief. Zu seinen Herausforderern zählen unter anderem der Vorchdorfer Raphael Miks und Jakob Hermann aus Werfenweng. Hermann hält seit Jänner den Höhenmeter-Weltrekord im Skibergsteigen: 24.242 in 24 Stunden.
Wanderung für den guten Zweck
Noch wichtiger als sportliche Höchstleistungen ist jene Veranstaltung, die sieben Stunden nach dem Start des Bergmarathons ihren Lauf nimmt, wobei es sich vielmehr um eine Wanderung handelt. Die Naturfreunde Ohlsdorf und Gmunden organisieren auch heuer wieder eine Benefizaktion. Unterstützt wird eine 16-jährige Gmundnerin, die nach einer schweren Entzündung des Gehirns den Großteil ihres Lebens im Krankenhaus verbringt und mehrere Operationen und Chemotherapien benötigt. Treffpunkt für die Wanderung (von Altmünster über den Gmundnerberg nach Gmunden) ist um 10 Uhr auf dem Gmundner Rathausplatz. Das Nenngeld von 30 Euro geht zur Gänze an die betroffene Familie.
Die Strecke
Der Bergmarathon rund um den Traunsee führt vom Rathausplatz in Gmunden über den Ortnersteig auf den Grünberg. Von dort laufen (oder wandern) die Teilnehmer zum Umkehrplatz in der Traunsteinstraße und steigen über den Naturfreundesteig zum Traunsteinhaus auf. Bergab geht es über den Mairalm-Steig, bevor es nach Karbach und von dort über den steilen Daxner-Steig zur Spitzelsteinalm weiterläuft.
Ebensee: Halbzeit. Danach müssen die Beine überredet werden, um den Anstieg auf den Feuerkogel zu absolvieren. Nach dem Abstieg zur Kreh geht es in Richtung Hochsteinalm und von dort weiter auf Grasberg und Gmundnerberg. Dann ist das Ziel am Rathausplatz bereits zum Greifen nahe.
Für alle Zuseher gibt es am Rathausplatz in Gmunden diesmal zusätzlich eine große Video-Wall, auf der Start und Zieleinläufe in Ebensee übertragen werden.
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Trauen sich die Veranstalter noch immer nicht die NADA einzuladen damit ALLE bei dieser Veranstaltung die gleichen Chancen haben - ich verstehe das nicht! 🙈🙈🙈
Oder doch inzwischen?
Die Vollkasko-Sportler suchen sich genau dieses WE dafür aus ... 🤔
Ohne dem drumherum gehts für 99% dieser Kundschaften nicht.
Den Wackeren, die dies rundum ohne Doping, Mediziner und Betreuer schaffen sei's vergönnt.