Aufgrund der Temperatur: Fisch-Gewurl im Attersee

Von Gary Sperrer   27.Februar 2019

Einige Aufregung schuf gestern Früh ein außergewöhnlich groß scheinender Fisch-Schwarm, bestehend aus Rotaugen, am südwestlichen Attersee-Ufer nahe dem Hotel Stadler in Stockwinkel im Gemeinde-Grenzgebiet zwischen Nußdorf und Unterach. Ein Fernsehteam reiste extra an, Fotografen machten Bilder, die Medien interessierten sich für das Phänomen – das allerdings gar keines ist, denn wie Experten und Attersee-Fischer sagen, sei dieses massenhafte Auftreten von Fischen keineswegs außergewöhnlich, sondern ein durchaus regelmäßiges Ereignis. Einziger Unterschied: Diesmal fänden die fischigen Zusammenkünfte nicht in Wassertiefen statt, wo man sie nicht so einfach sehen könnte, sondern in Oberflächennähe.

"So etwas haben wir jedes Jahr um diese Jahreszeit beziehungsweise im Frühling unter den Bootshütten", sagt ein erfahrener, langjähriger Fischer aus Steinbach am Attersee. Zu jenen Karpfenartigen, die sich da derart zusammenrotten, zählen die Rotaugen. Um diese bei "normalen" Fischgenießern nicht unbedingt auf dem Speiseplan stehenden Vielgräter handelte es sich offenbar beim gestrigen Schwarm.

Laut einem Fachmann könnte der Grund, dass die Fische an der See-Oberfläche zu Abertausenden wurlten, daran liegen, dass in den vergangenen Tagen höhere Temperaturen herrschten – vor allem auf der westlichen, der sonnigeren Seite des Attersees. Was viele Schaulustige anlockte, war das Gewimmel. Aussage eines Zeugen: "Das ist, wie wenn du in der Badewanne den Stoppel ziehst und es sprudelt. So etwas habe ich noch nie gesehen."

Video: Ein Riesenschwarm mit tausenden Fischen hält sich seit Tagen am Ufer des Sees auf und kann mit freiem Auge beobachtet werden.