Als an drei Tagen 16.000 Menschen ins Salzkammergut-Klinikum Vöcklabruck kamen
VÖCKLABRUCK. Vor 20 Jahren wurde das Salzkammergut-Klinikum Vöcklabruck eröffnet – der Tag der offenen Tür führte auch an den Operationstisch.
Früher bekam es Tilman Königswieser auf dem Weg zur Arbeit manchmal mit der Angst zu tun, weil die Kinderstation des ehemaligen Vöcklabrucker Krankenhauses im obersten Stockwerk untergebracht war und die Liftfahrt sich anfühlte, "als würde das gesamte Haus wackeln". Bis zu 100 Betten gab es damals noch auf einer der Spitalsstationen, sechs in jedem Zimmer und manche auch auf dem Gang. Deutlich mehr als 20 Jahre ist das her. Mittlerweile ist Königswieser Ärztlicher Direktor eines Krankenhauses, das bei der Eröffnung im Herbst 2004 zu den modernsten Europas zählte.
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24.000 Kinder kamen seitdem im Salzkammergut-Klinikum Vöcklabruck zur Welt, beinahe doppelt so viele, wie die Stadt Vöcklabruck Einwohner hat. 220.000 operative Eingriffe wurden vorgenommen, 2,8 Millionen Belagstage gezählt und 590.000 Menschen wieder entlassen.
Begonnen hatte alles bereits vier Jahre zuvor, am 22. März 2000. Auf einem 78.000 Quadratmeter großen Areal am Schöndorfer Plateau wurde ein Spatenstich gefeiert, der zahlreiche Veränderungen und vor allem Verbesserungen bringen sollte. Gegenüber dem alten Haus in der Hans-Hatschek-Straße war auf der grünen Wiese ein gänzlich neues Klinikum geplant. 344 Millionen Euro sollten in die Errichtung fließen.
Ein Tag für die Öffentlichkeit
Vier Jahre dauerte es bis zu Fertigstellung, in nur drei Tagen wurde übersiedelt. "Ich weiß noch, dass wir schon Wochen vorher die Kartons gepackt hatten. Beim Umzug wurde dann auch ordentlich entrümpelt", sagt Renate Nobis, heute Pflegedirektorin und damals Stationsleiterin der Abteilung Neurologie.
Noch bevor das Krankenhaus am 10. Oktober 2004 offiziell den Betrieb aufnahm, nahm es die ersten Menschen auf – allerdings nicht stationär. Die drei Tage der offenen Tür waren überraschend gut besucht: Mehr als 16.000 Menschen kamen, um sich das neue Krankenhaus anzusehen. Weil noch keine Patienten beherbergt wurden, durften die Besucher auch an den Operationstisch und auf die Intensivstation. Ab den frühen Morgenstunden des 8. Oktober waren dann insgesamt 95 Rettungssanitäter vom Roten Kreuz im Einsatz, um mit neun Fahrzeugen die Übersiedelung vom alten ins neue Krankenhaus zu bewerkstelligen.
"Keine gebürtigen Gmundner"
Neun Jahre später, im September 2013, mischte sich zur Aufbruchsstimmung Wehmut. Vor allem in Gmunden. Denn die im dortigen Krankenhaus befindliche Geburtenstation wurde wegen der Vorgaben der Spitalsreform geschlossen und in Vöcklabruck eingegliedert. Irgendwann gebe es keine gebürtigen Gmundner mehr, hieß es. 2014 wurden die Standorte Bad Ischl, Gmunden und Vöcklabruck schließlich zum Salzkammergut-Klinikum zusammengeführt.
In Vöcklabruck wurde in der Folge ein Brustzentrum (2015) und eine Unterbringung der Kinder- und Jugendpsychiatrie (2021) etabliert. "Gesundheitsversorgung ist unser wichtigster Auftrag. Um das auch in Zukunft gewährleisten zu können, muss die Politik mutige Entscheidungen treffen. Eine solche war die komplette Neuerrichtung des Krankenhauses. Für die Region hat sich diese Entscheidung eindeutig als richtig erwiesen", sagt Landeshauptmann-Stellvertreterin und Gesundheitslandesrätin Christine Haberlander (VP) zum heurigen Jubiläum.
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Ein Bild von einem einstürzenden Turm ausgerechnet am 11. September? 🤔
unser soziales Gesundheits System geht schrittweise bei jeder Reform den Bach runter 👎
Da würde ich gleich mal auswandern und dann reumütig zurückkehren. Ist noch immer weltweit das beste System.
Ausgenommen Sürdkorea.
Nur wenn FPÖVP-Politiker daran herumdoktern.
Das Wort "Spitalsreform" ist für mich ein Schimpfwort und das so genannte Salzkammergut-Klinikum ein übler Scherz! Danke, Jumping Josi! Oft denke ich mir, was wohl passieren würde, wenn der Ideengeber des Salzkammergut-Klinikums irgendwo weitab von Hauptstraßen einen medizinischen Notfall hätte! Seit der Erfindung des Salzkammergut-Klinikums sind die Ärzte mehr auf der Straße als bei den Patienten, und das wegen der "Posteneinsparungen" ....Eine Eulenspiegelei - freundlich ausgedrückt! Ach ja, ich hatte im alten KH nie Angst im Aufzug, aber die Kollegen von der Psychiatrie helfen sicher gerne bei solchen Problemen.