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AK holt Corona-Helden vor Vorhang: Supermärkte von Kunden überrannt

16.November 2020

Auf die unbedankten Helden der Corona-Krise macht die Arbeiterkammer aufmerksam: die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die das Land am Laufen halten. "Dafür haben sie mehr als nur Applaus verdient", betont Elfriede Schober, Vizepräsidentin der AK Oberösterreich.

Beim ersten Lockdown im März wurde etwa der Interspar-Markt Vöcklabruck von den Kunden förmlich überrannt, erinnert sich Betriebsrätin Ursula Kamarad. Die Hauptaufgabe war es, den Ansturm der Kunden zu bewältigen und laufend die Regale nachzufüllen. "Wir waren aber nicht nur Verkäuferinnen, sondern auch Psychologinnen, die die Kunden trösten und beruhigen mussten, dass nichts ausgehen wird und sie nicht verhungern müssen." Manche Produkte – wie etwa Klopapier, Germ und Nudeln – wurden in einem nie dagewesenen Ausmaß gekauft. "Auch wir sind zeitweise mit dem Einräumen der Regale nicht nachgekommen, weil täglich zwei bis drei Lkw voller Waren angekommen sind", sagt die Interspar-Betriebsrätin.

Neben der körperlichen Belastung durch das Tragen der Maske macht den Beschäftigten vor allem die Angst vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus zu schaffen. "Aber wir schauen auf unsere Sicherheit und die Sicherheit der Kundinnen und Kunden, halten den nötigen Abstand, tragen natürlich Masken."

Am ersten Höhepunkt der Krise im Frühjahr haben im Bezirk Vöcklabruck etwa 1500 Betriebe für 15.400 Beschäftigte Kurzarbeit beim AMS beantragt. Dennoch haben viele ihren Job verloren: Bis Ende April ist die Zahl der Arbeitslosen auf 5186 hinaufgeschnellt, das waren mehr als doppelt so viele wie im Jahr zuvor (plus 113,2 Prozent). Immerhin 62 Prozent der Arbeitslosen haben innerhalb von drei Monaten wieder einen Arbeitsplatz gefunden.

Im Bezirk Gmunden war die Situation ähnlich: 1400 Betriebe haben für 19.100 Beschäftigte Kurzarbeit beantragt. Dennoch ist binnen kürzester Zeit die Zahl der Arbeitslosen bis Ende März auf 3827 hinaufgeschnellt – das sind doppelt so viele wie im Jahr zuvor. Fast zwei Drittel der Arbeitslosen haben innerhalb von drei Monaten wieder einen Job gefunden.

Das Ausbleiben der internationalen Gäste hat Hallstatt besonders hart getroffen. Die höchsten Zuwächse der Arbeitslosigkeit wurden hier im Mai und Juni mit einem rekordverdächtigen Plus von 2000 bzw. 2100 Prozent erreicht. Ähnliche Entwicklungen gab es auch in den Tourismusorten Obertraun und St. Wolfgang, heißt es von der AK. (gh)

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