„Zeit arbeitet für die Straßenbahnverlängerung, weil Sprit bald mehr als zwei Euro kosten wird“

17.Februar 2012

Befürworter der Gmundner Straßenbahnverlängerung kritisieren, dass es in der Sache zu wenig Fortschritt gäbe. Das Projekt wird von der Gmundner Stadtpolitik immerhin seit Jahren angekündigt.

SP-Verkehrsstadtrat Wolfgang Sageder zeigt Verständnis für das Drängen, verteidigt aber das Tempo der Realisierung. „Wir warten derzeit auf die Fertigstellung der technischen Studie zur Traunbrücke, dann geht die Projektentwicklung weiter“, sagt der SP-Politiker. „Immerhin konnten wir im Vorjahr die grundsätzliche Finanzierungseinigung mit Landesrat Hermann Kepplinger erzielen und viele kleine technische Details lösen“, so Sageder. Das Land hat seinen Finanzierungsanteil mittlerweile auf 80 Prozent hinaufgeschraubt.

Zudem sei die Zeit eine gute Verbündete: Laut Experten würde der Spritpreis in Österreich noch in diesem Jahrzehnt die Zwei-Euro-Grenze überspringen. „Natürlich wird auch weiterhin mit dem Auto gefahren, auch wenn der Benzin drei Euro kostet“, so Sageder. „Aber öffentliche Verkehrsmittel werden attraktiver. Da muss man kein Ökofreak sein“. Gmunden werde dann, so der Verkehrsstadtrat, zumindest auf einem der vier Hauptpendeläste einen echten Standortvorteil bieten können. Nicht nur für Unternehmen, sondern auch für deren Angestellte.

Was die notwendige Adaptierung der Traunbrücke betrifft, rechnet Sageder mit „aufwändigen, aber sachlichen Verhandlungen“ mit der Landesregierung. Schließlich wüssten alle, dass die Brücke ohnehin ein nahes Ablaufdatum habe und der Stadt nach Fertigstellung der Ostumfahrung so nicht übergeben werden könne. Eine Einbeziehung der Straßenbahnverlängerung wäre hier „wirtschaftlich höchst vernünftig“. (ebra)