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Wüstenfuchs Kretz übertraf sich selbst

Von Gary Sperrer   09.Mai 2016

Unter die besten fünf wollte der 50-jährige Schörflinger Paul Kretz bei der in Marokko ausgetragenen Libya Rallye mit seinem 900 PS starken MAN-Lkw kommen. Am Ende des 2700 Kilometer langen Wüstenrennens wurde es sogar Platz vier in der Kategorie Schwerfahrzeuge. Die Rallye forderte dem erfahrenen Piloten alles ab.

 

Salzkammergut-Nachrichten: Wie war’s?

Paul Kretz: Spannend vom Anfang bis zum Ende, extrem große Konkurrenz, ausschließlich Fahrer, die alle bereits fünf-, sechsmal bei der Rallye Dakar dabei waren, wildes Gelände, sehr schnell, und ich bin körperlich an die Grenzen gelangt: Rippenprellungen, Schlüsselbein entzündet – alles, was man sich nur vorstellen kann, weil es einfach so zur Sache geht.

Woran liegt es, dass Sie körperlich so gefordert waren?

An den Wegen und Pisten und vor allem an dem Wahnsinnstempo, das ich im Vergleich zu meinen bereits gefahrenen Rallyes selbst total unterschätzt habe. Ich hätte nicht gedacht, dass es da noch einmal so eine Steigerung gibt. Mit 130, 140 km/h dahinzufahren und dazu Steine bis zu 20 Zentimeter Durchmesser, die einfach daliegen – und dann kommst du daher und fliegst einfach drüber: Da haut es dir das Lenkrad aus der Hand und sogar die Augenlider gehen zu durch die Beschleunigung.

Sie als Fahrer und Ihr Team, Navigator und Mechaniker, sind Vierte geworden. Sie wollten unter die Top Fünf. Zufrieden?

Sehr zufrieden, auch weil wir den Dritten nur um ein paar Minuten verpasst haben. Bei der 640-Kilometer-Etappe waren wir überhaupt nur 14 Sekunden hinter dem Dritten.

Wie viele Kilometer waren es insgesamt?

Das waren 2700 Rennkilometer in sieben Tagen.

Was sind Ihre Eindrücke?

Ein extremer Konkurrenzkampf der Profis. Das war ganz anders als bei den Amateurrallyes, die ich schon gefahren bin. Da gibt es Einsprüche und Reglementänderungen, was leider dreimal passiert ist, sonst wäre es noch besser für uns ausgegangen. Und der Druck: Wenn du mitwillst, musst du alles geben. Du hast keine Zeit zum Pausemachen, nur draufdrücken.

Wie haben Sie diese körperlichen und psychischen Strapazen ausgehalten?

Ich habe es mit dem Kopf gemacht. Tägliches mentales Training hat einen großen Teil zum Erfolg des Teams beigetragen. Ich muss da vor allem die change-academy meiner Frau erwähnen. Es war für mich eine sehr große Stütze, dieses System ein halbes Jahr lang angewendet zu haben.

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29. März 2024