Weniger Lkw-Durchzugsverkehr, aber knapp 1600 Mautflüchtlinge

05.Oktober 2011

Innerhalb von zwei Monaten wurden der Schwerverkehr im Allgemeinen und der verbliebene Lkw-Maut-Ausweichverkehr erhoben. „Die aktuellen Zahlen des Landes Oberösterreich belegen über den Pötschenpass seit April einen teils deutlichen Rückgang des Schwerverkehrs um bis zu 25 Prozent bzw. um bis zu 150 Lkw pro Tag“, sagt Leitner. Aber: Die Erhebungen des Vereins Lebensraum Salzkammergut belegen alleine für Juli und August einen Mautausweichverkehr von knapp 1600 Schwerfahrzeugen. Davon wurden 1150 Lkw über den Pötschenpass erhoben, 1070 in Altmünster, knapp 600 in Richtung Salzburg und rund 400 durch das Lammertal.

„Und das trotz der Ankündigungen von Schwerverkehrszählungen“, so Leitner. „Teils haben ein und dieselben Transportunternehmen gleich mehrmals die Verordnung missachtet.“

Die Zahlen würden das volle machbare Reduktions-Potential des Lkw-Limits im Salzkammergut erkennbar machen, sagt der Sprecher der Mautflüchtlings-Gegner. „So ließe sich der Schwerverkehr über den Pötschenpass um bis zu 33 Prozent auf 180 Schwerfahrzeuge täglich reduzieren. Dies hätte zur Folge, dass im Salzkammergut der Schwerverkehr um bis zu 4300 Lkw monatlich verringert werden könnte.“

Erst vor wenigen Tagen wurde vom Verein Lebensraum Salzkammergut ein Konvoi, bestehend aus fünf hintereinander fahrenden Autotransportern desselben italienischen Frächters, entdeckt. Ziel: Straßwalchen. Die Schwerfahrzeuge wählten für Hin- und Rückfahrt jeweils die Route über den Pötschenpass durch das Salzkammergut. Die Mautersparnis der fünf Lkw-Züge betrug in Summe 600 Euro.

Die durch das Lkw-Limit im Salzkammergut erzielten zusätzlichen Mauteinnahmen für die Asfinag betragen seit April bereits mehr als 500.000 Euro. Die entgangenen Gebühren durch den immer noch herrschenden Maut-Ausweichverkehr alleine für Juli und August liegen bei 85.000 Euro.