Von einem Boot am Traunsee aus erlegten Wilderer geschützte Vögel

Drei passionierte Vogelbeobachter aus der Gegend um Graz, die während der Weihnachtsfeiertage extra an den Traunsee gereist waren, um hier seltene Vögel zu beobachten, trauten ihren Augen nicht, als sie mit ihren Ferngläsern einen kriminellen Zwischenfall am Traunsee beobachteten. Sie sahen drei Männer, die vor dem Ufer in Altmünster von einem Boot aus mit einer Schrotflinte vier Wasservögel erlegten. Es handelte sich um einen Prachttaucher und um drei Großmöven – alle vier Tiere sind streng geschützt.

Anzeige erstattet

Die Wilderer könnten jedoch ausfindig gemacht werden. Die Vögelbeobachter fotografierten sie bei ihrer illegalen Jagd und konnten dabei auch die Nummer des Bootes festhalten, sodass dessen Besitzer festgestellt werden kann. Mittlerweile haben die Tierschützer auch Anzeige erstattet.

Empört sind auch Tierschützer aus der Region, wie der Scharnsteiner Norbert Pühringer (42), Mitglied der internationalen Organisation BirdLife. „In diesem Winter konnten wir am Traunsee nur drei Prachttaucher beobachten“, sagt er. „Diese Vögel sind mittlerweile äußerst selten. Sie stammen aus Skandinavien und kommen zum Überwintern an den Traunsee.“ Bei den drei erlegten Großmöven handelt es sich laut Pühringer entweder um Mittelmeermöven, um Silbermöven oder um Steppenmöven. Die beiden Letzteren stammen ebenfalls aus Nordeuropa und nordosteuropäischen Steppengebieten. Alle drei Arten sind regelmäßig hier zu Gast.

Der Traunsee ist besonders während der Winterzeit das Ziel vieler Vogelliebhaber, die hier zum Birdwatchen Urlaube verbringen.