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Von Übersee zum Traunsee: "Dieser Bergmarathon ist mein großer Traum"

Von Gabriel Egger, 29. Juni 2017, 03:26 Uhr
Von Übersee zum Traunsee: "Dieser Bergmarathon ist mein großer Traum"
Ben Barthel aus Colorado kehrt beim Bergmarathon ins Salzkammergut zurück. Bild: PicTropical

GMUNDEN / BROOMFIELD. Ben Barthel hat bereits vor dem Start zum Traunsee-Bergmarathon mehr Kilometer als alle anderen zurückgelegt. Der 37-Jährige reiste aus Colorado an - der Liebe wegen.

Es war Liebe auf den ersten Schritt. Bei einem Wochenendausflug verliebte sich der Amerikaner Ben Barthel unsterblich. Da war er noch Student an der Universität Wien, forschte eifrig in der Biochemie und hatte seine Heimat Colorado für 15 Monate verlassen. Es war keine Frau, die Barthel den Kopf verdrehte und das Herz schwer machte. Das Salzkammergut mit seinen Hügeln und Tälern hatte es ihm angetan.

Die Kaiserstadt Bad Ischl, der glitzernde Gosausee und ein besonders prominenter Felsklotz am Ostufer des Traunsees. "Seit ich ihn das erste Mal gesehen habe, wollte ich immer auf den Traunstein. Aber niemand hat sich erbarmt. Jetzt werd’ ich es endlich hinkriegen", sagt Barthel. Denn seinen Urlaub verbringt der nunmehr 37-Jährige mit seiner Frau Kristen diesmal am Seeufer statt am Strand. Am kommenden Samstag, 1. Juli, wird er dort besonders viel Zeit verbringen. Ben Barthel wird mit Startnummer 333 beim Bergmarathon rund um den Traunsee seine langersehnte Wiedervereinigung mit dem Salzkammergut feiern.

70 Kilometer, 4500 Höhenmeter und den eigenen Schweinehund gilt es ab drei Uhr früh zu überwinden.

"Ich habe diesen Bergmarathon im Internet entdeckt. Seitdem ist er ein großer Traum", erinnert sich Barthel. Und weil er und seine Frau ja eh schon Ewigkeiten nicht mehr auf Urlaub waren, hat er sich gedacht, dass der die Gelegenheit dieses Jahr beim Schopf packt.

Ein Amerikaner und die große Unbekannte

"Kristen hat zwar zuerst gesagt, dass ich verrückt bin, aber ich konnte sie überzeugen und jetzt begleitet sie mich." Blöd sei nur, dass sie kein einziges Wort Deutsch spricht. "Aber auch das werden wir hinkriegen", zeigt sich Barthel optimistisch. Große Reden schwingt der 37-Jährige nicht – eher den Kochlöffel. In seiner Heimat, dem kleinen Städtchen Broomfield bei Colorado, läuft er Garten- und Küchenarbeit nicht davon. Auch, wenn er seine Zeit lieber auf den Graten der Rocky Mountains verbringt.

Die Strecke rund um den Traunsee kennt Barthel nicht. "Das ist alles Neuland für mich. Respekt habe ich vor allem vor den steilen Anstiegen. Die gibt es bei uns nicht in diesem Ausmaß." An der Kondition soll es bei dem Amerikaner aber nicht scheitern. Als Mitglied des "Rocky Mountain Runners Club", hat er bereits mehrere Läufe jenseits der Marathon-Distanz zurückgelegt. "Da fühlst du dich danach natürlich schrecklich. Aber wenn ein paar Tage vergehen und du daran denkst, wie du durch Wiesen voller Wildblumen oder vorbei an mächtigen Wänden gelaufen bist, dann willst du sofort wieder an den Start", erklärt Barthel seine Vorfreude auf das kommende Wochenende.

Die Rückkehr nach Österreich nutzen Ben und Kristen bereits seit einer Woche für ihr ganz persönliches Sightseeing. "Bevor wir nach Gmunden reisen, schauen wir uns noch den Großglockner an und wandern ein bisschen um den Gosausee. Ich habe mich so lange gefreut, hierher zurückzukommen und jetzt passt auch das Wetter noch so gut."

Wenn Barthel Freitagnacht mit 386 anderen Sportverrückten an der Startlinie steht, wird sich das ändern. Teils starker Regen ist vorausgesagt. "Ich hoffe, dass ich nach spätestens 15 Stunden das Ziel sehe."

 

Der 29. Bergmarathon rund um den Traunsee

Zum 29. Mal fällt am Samstag, 1. Juli, am Gmundner Rathausplatz der Startschuss zum Bergmarathon rund um den Traunsee.

70 Kilometer und 4500 Höhenmeter sind dabei zu überwinden. Auch auf den Halbdistanzen (jeweils knapp 35km) zwischen Gmunden und Ebensee wird gestartet. Knapp 900 Sportler werden insgesamt unterwegs sein.

Bereits am Freitag, 30. Juni, stehen die Kinder im Mittelpunkt. Auf fünf verschiedenen Disziplinen treten die Kleinen gegeneinander an. Sieger sind sie freilich alle.

Danach können sich die Sportler bei der Kaiserschmarrn-Party auf den Bewerb einstimmen.

Am 1. Juli stehen nicht nur Höhenmeter und Kilometer im Vordergrund. Bei der Benefiz-Wanderung (Beginn 10.30 Uhr) wird für Klaus Feichtinger gewandert.

Seine Kinder, Hannah und Marie, leiden an einem Gendefekt, seine Frau ist vor wenigen Monaten an Krebs gestorben.

Mit einer Spende von zumindest 20 Euro, die direkt an die betroffene Familie geht, bekommen Teilnehmer eine Schifffahrt von Gmunden nach Altmünster, ausreichend Verpflegung und einen hautnahen Eindruck vom Bergmarathon.

Alle weiteren Informationen finden Sie unter bergmarathon.at

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6  Kommentare
6  Kommentare
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paulpeter (771 Kommentare)
am 29.06.2017 16:11

SCHADE warum trauen sich die nicht?
70 km und die Höhenmeter ..... ob das noch "Sport" ist? Wofür? Selbstbestätigung?

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paulpeter (771 Kommentare)
am 29.06.2017 06:33

" 900 Sportler "

Werden da auch hoffentlich welche auch auf DOPPING ! kontrolliert!!!!!

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Gabriel_Egger (29 Kommentare)
am 29.06.2017 13:49

Leider nein, lieber paulpeter. Da helfen auch die vielen Rufzeichen nichts.

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MarTin84 (395 Kommentare)
am 29.06.2017 22:09

Das kann man einem Veranstalter von einer vergleichsweise kleinen Veranstaltung finanziell auch nicht zumuten. Die Kosten für nur eine Probe liegen angeblich wohl irgendwo im vierstelligen Bereich, meine ich mal wo gelesen zu haben.

Und von einem Verband, Bund, Land, NADA oder sonst wem kann man das vermutlich auch nicht verlangen, dass die bei jedem Lauf in Österreich mit Teilnehmerzahlen im niedrigen dreistelligen Bereich Kontrollen durchführen/finanzieren.

Lieber wärs mir auch anders, weil ich schon glaube, dass bei solchen Volksläufen manche bewusst über die Grenze des Erlaubten gehen. Kenne eine Dame, die aus diesem Grund den Verein gewechselt hat...

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paulpeter (771 Kommentare)
am 30.06.2017 06:42

ca. 150 Euro für eine Urin-Untersuchung. ca. 300 Euro für eine Blutuntersuchung. Die Nada kommt schon das liegt nur an der Struktur der Veranstaltung welcher Verein etc.
Es würde halt eine TOLLER Kampf sein gegen UNLAUTEREN Wettbewerb und DOPING überhaupt.
Und wenn man keine Kontrolle befürchten muss?! Na dann Wie ist das beim Alk?
Aber mit Sport hat das ganze so und so nichts zu tun NUR Selbstbestätigung mit VIEL Risiko und wenn genug passiert ist löst sich das alles von selbst!
Für alle "Sportler" und Veranstalter gilt natürlich die Unschuldsvermutung!

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MarTin84 (395 Kommentare)
am 30.06.2017 09:17

Woher haben Sie diese Zahlen? Ich weiß leider nicht mehr, wo ich das mit den mehreren Tausend Euro gehört/gelesen habe, gibt vermutlich auch unterschiedliche Tests, je nachdem, worauf man alles prüfen möchte...

Natürlich hat das mit Sport zu tun und natürlich geht es dabei auch darum, auf seine eigenen Ziele hinzuarbeiten und im Optimalfall zu erreichen. Dass manche dabei ein zu hohes Risiko eingehen, ist eine berechtigte Meinung, aber subjektiv.

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