Ungewiss, was mit dem Nachlass des Künstlers Hans Frank wirklich passiert

Von Norbert Blaichinger   30.April 2018

MONDSEE/ZELL AM MOOS. Hans Frank der Jüngere, aus der bekannten Künstlerfamilie Frank stammend, starb im Februar 2018 in seinem Haus in Tiefgraben und wurde in Zell am Moos beerdigt. Zuvor hatte er per Schenkungsvertrag 2014 seine Werksammlung (Bilder auch von seinem Vater Leo Frank und dessen Zwillingsbruder Hans Frank, des Älteren) der Pfarre Mondsee vermacht. Was damit passiert, ist allerdings ungewiss.

Die Schenkung erfolgte mit Auflagen. So wollte Frank, dass die Sammlung (insgesamt etwa 90 Werke) als Ganzes erhalten und nicht veräußert wird. Außerdem soll alle drei bis fünf Jahre eine Ausstellung mit Frank-Werken stattfinden. Die letzte Ausstellung war übrigens 2013 im Kreuzgang des Klosters.

Wie geht es mit Bildern weiter?

Derzeit befinden sich die meisten Werke in einem Raum über dem südlichen Seitenschiff, dem so genannten Südoratorium, auf Drehstaffeleien. Zugänglich sind sie dort nur auf ausdrücklichen Wunsch. Der Nachlass wird vom Verein zur Förderung der Basilika verwaltet. Zur Frage, wie es mit den Bildern weitergeht, kann dessen Obfrau Annemarie Hofer (67), langjährige Direktorin des ORG der Franziskanerinnen in Vöcklabruck, nur Vermutungen äußern. Einen eigenen Raum für Frank-Bilder werde es zwar nicht geben können, vielmehr wolle man einige Werke von Frank wie auch solche von Lydia Roppolt in die Museumsgestaltung des geplanten Diözesanmuseums einbinden.

Der Zeitplan, den die Obfrau des Fördervereins für die Realisierung des Diözesanmuseums nennt ("2018 Planung, 2019 Umsetzung"), wird von vielen jedenfalls als nicht realistisch eingeschätzt. Dazu sind wohl zu viele Vorarbeiten notwendig, womöglich sogar die Kündigung des Heimatbundes mit einjähriger Kündigungsfrist. Ebenso dürfte die Frage, ob das Diözesanmuseum überhaupt kommt, noch nicht endgültig entschieden sein. Hofer: "Ich glaube, dass das letzte Okay noch aussteht."

Sollten die diözesanen Herren in Linz in der Sache Museum doch keinen weißen Rauch aufsteigen lassen, steht man auch mit der Frage, wie mit der Frank-Stiftung umgehen, wieder am Anfang.