Turnusarzt Gebhard Kurzweil flitzt im Rollstuhl durchs Krankenhaus

15.Juli 2011

Der gebürtige Kärntner aus Kötschach-Mauthen ist seit seinem 14. Lebensjahr aufgrund eines Alpinunfalles querschnittgelähmt. Der Rollstuhl bedeutete für ihn aber seither keinerlei Einschränkung, weder während des Medizin-Studiums in Wien und Graz noch bei seiner Tätigkeit als Turnusarzt im LKH Vöcklabruck.

Schon während der Schulzeit an einer Handelsakademie war ihm klar, dass sein Interesse weniger der Wirtschaft als vielmehr den Naturwissenschaften galt. Nach der HAK-Matura hat sich deshalb das Studium der Medizin angeboten. Kurzweil hat diesen Schritt nie bereut, ganz im Gegenteil, im Arztberuf hat er seinen Traumberuf gefunden.

Seit April 2010 ist Gebhard Kurzweil als Turnusarzt am LKH Vöcklabruck. Seither hat er seinen Turnus in der Unfallchirurgie, Chirurgie, Neurologie und der Radioonkologie absolviert. Derzeit ist er an der Abteilung für Innere Medizin im Einsatz. „In Bezug auf die Berufsanforderungen sehe ich keine großen Einschränkungen, auch das Assistieren bei den Operationen hat sehr gut funktioniert“, so Kurzweil. Der Jungmediziner wird den gesamten, drei Jahre dauernden, Turnus am LKH Vöcklabruck absolvieren. Im Anschluss strebt er eine Facharztausbildung zum Radiologen an.

Viele kennen Kurzweil, weil er auffällt, wenn er geschickt und schnell mit seinem Rollstuhl durch die Gänge des LKH fährt. Von den Patienten, die ihn das erste Mal sehen, wird er ganz unterschiedlich wahrgenommen. Negative Erfahrungen hat er aber bis jetzt nicht gemacht. „Manche sind mir gegenüber zu Beginn etwas reserviert, manche gehen auf mich sofort zu. Aber auch die Zaghafteren fragen mich nach einer gewissen Zeit, warum ich im Rollstuhl sitze und finden es letztendlich toll, dass ich diesen Beruf ausübe“, so Dr. Kurzweil. (gh)