Sieben Jahre Widerstand: Aus für Moscheebetrieb

Von Gerhard Hüttner   10.Juli 2018

Seit Jahren war der Betrieb des Bosniakisch-Österreichischen Kulturvereins im Unterstadtgries ein politischer Dauerbrenner. Am Freitag hat der Gemeinderat sang- und klanglos das Thema abgehakt: Der Antrag für die Umwidmung wurde ohne Wortmeldung einstimmig abgelehnt, dem Verein wolle man jedoch bei der Suche nach einem neuen Standort behilflich sein.

Der Verein hat 2009 die ehemalige Wohlmuth-Liegenschaft gekauft, um darin sein Vereinslokal samt Gebetsraum einzurichten. Anrainer der Siedlung hatten dagegen mit einer Unterschriftenaktion mobil gemacht. 2013 ließ Bürgermeister Herbert Brunsteiner (VP) den Gebetsraum sperren, weil er nicht der Widmung entspreche. Um eine Lösung zu finden, hat der Verein den Antrag auf Sonderwidmung Kulturzentrum mit Gebetsraum gestellt. Dafür hat sich im Vorjahr eine politische Mehrheit abgezeichnet. Im Verfahren deutete das Land an, dass eine Umwidmung aus Lärmschutzgründen nicht genehmigt werde.

Johann Hüthmair von der Bürgerinitiative Zivilcourage begrüßt die späte Einsicht der Kommunalpolitik: Der gesunde Menschenverstand habe sich durchgesetzt, resümiert er den Widerstand der Anrainer, die dafür auch eine Linzer Anwaltskanzlei eingeschaltet haben. "Nun können die Anrainer erfreut sein", stellt Hüthmair fest. "Ende gut, alles gut! Leider haben die Parteipolitiker damit viel Vertrauen zerstört.

"Wir hoffen auf eine Vöcklabrucker Lösung", erklärt Rusmir Smajlovic, Schriftführer des Vereins. Man arbeite daran, um eine Lösung zu finden. Eines steht fest: Das Bosniakisch-Österreichische Kultur- und Bildungszentrum will unbedingt einen Standort in Vöcklabruck haben.