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Seit Abschaffung der Schulversuche bangt Musikvolksschule um die Zukunft

Von Edmund Brandner   06.Dezember 2018

Seit rund 30 Jahren spielt Musik an der Volksschule Gschwandt eine besondere Rolle. In zwei zusätzlichen (freiwilligen) Unterrichtsstunden pro Woche singen und musizieren die Kinder gemeinsam und lernen, Instrumente zu spielen. Ermöglicht wurde das in Form eines Schulversuchs. So wie übrigens auch an den Volksschulen Pamet (Vorchdorf), Timelkam und Schwanenstadt und zwölf weiteren Standorten in Oberösterreich. Doch seit die rot-schwarze Bundesregierung Schulversuche abschaffte, bangen die Musikvolksschulen um ihre Zukunft.

"Vom Wohlwollen abhängig"

Zwar steht Gmundens Pflichtschulinspektor Robert Thalhammer voll hinter den Musikvolksschulen und erlaubt die zusätzlichen Unterrichtsstunden ("solange ich etwas zu sagen habe") im Rahmen der Schulautonomie. Das Gleiche gilt für Thalhammers Kollege Franz Spiesberger im Bezirk Vöcklabruck. Doch nächstes Jahr werden Schulinspektoren durch Schulqualitätsmanager ersetzt. Niemand weiß, wer künftig für die Ressourcenverteilung verantwortlich ist und wie diese Person zu den Musikvolksschulen steht.

Dass das erfolgreiche Programm der Gschwandtner Schule, an dem 76 Prozent aller Kinder begeistert teilnehmen, überhaupt vom Wohlwollen einzelner Beamter abhängig ist, ärgert Direktorin Annemarie Hauer. "Wir müssen jedes Jahr Angst haben, dass uns die Mittel gestrichen werden, und wollen endlich Sicherheit", sagt sie.

Unterstützt wird Hauer in dieser Forderung von Gschwandts VP-Bürgermeister Fritz Steindl. "Unsere Musikvolksschule ist ein absolutes Erfolgsprojekt", sagt er. "Die Abgänger der Schule bereichern das Kulturleben in unserer Gemeinde. Es ist fantastisch, zu sehen, mit welchem Engagement und welchem Herzblut die Kinder hier dabei sind. Dass der Gesetzgeber so etwas Positives in Frage stellt, halte ich für einen großen Fehler."

Noch besteht Hoffnung: In Wien verhandeln in diesen Tagen Dieter Habernig, der Bundesvorsitzende der österreichischen Musikvolksschuldirektoren, und die steirische Landesvorsitzende Silvia Sammer mit Vertretern des Unterrichtsministeriums. Noch ist dabei allerdings kein Ergebnis erzielt worden.

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18. April 2024