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Scharnsteins Bibliothek feiert ein nachdenkliches Bestandsjubiläum

24. Oktober 2018, 00:04 Uhr

SCHARNSTEIN. Die Basis der Kultureinrichtung bildeten vor 80 Jahren Bücher eines Mannes, der von den Nationalsozialisten ermordet wurde.

Die Bücherei Scharnstein feiert am Sonntag (ab 10.15 Uhr) ihr 80-jähriges Bestehen. Allerdings nicht ausgelassen, sondern auch nachdenklich, denn die Gründung der Bibliothek erinnert an dunkle Zeiten.

Der Grundbestand der Scharnsteiner Bücherei gehörte ursprünglich dem promovierten Philosophen Friedrich Boskowitz-Trausner (1888–1940), der an Schizophrenie erkrankte, nach dem Tod seiner Mutter entmündigt wurde und 1932 in die geschlossene Anstalt Niedernhart (Linz) eingewiesen wurde. Von dort schrieb er verzweifelte Postkarten ins Almtal, in denen er bat, wieder nach Hause zu dürfen. Im Juli 1940 wurde die Gemeinde jedoch darüber informiert, dass Boskowitz-Trausner an einer Herzklappenerkrankung gestorben sei. Tatsächlich war er von den Nazis in Hartheim vergast worden.

Boskowitz-Trausners Buchbestand fiel damit der Gemeinde zu. Der damalige Bürgermeister Franz Kriechbaum beauftragte Emma und Friedrich Deinhardt, daraus eine öffentliche Bibliothek im Gemeindeamt Viechtwang zu machen. Diese übersiedelte 1963 in die Volksschule und 1978 ins Gemeindeamt Scharnstein. Seit 2008 wird die Bücherei von ehrenamtlichen Mitarbeitern betrieben, darunter auch Irene Deinhardt, die Enkeltochter des Gründerehepaars Deinhardt. Seit 2012 ist die Bibliothek im Zubau des Gemeindeamtes untergebracht.

Heute umfasst das Angebot 7361 Bücher, Zeitschriften, Spiele, Hörbücher und DVDs. Zudem veranstaltet die Bücherei Lesungen, Bibelkurse und Aktionen für Kinder. Die Scharnsteiner haben viel gemacht aus dem traurigen Vermächtnis von Friedrich Boskowitz-Trausner. (ebra)

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