Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Scharnstein: Nachdenklicher Maiaufmarsch der SP

Von Edmund Brandner, 02. Mai 2016, 04:33 Uhr
"Unser die Welt, trotz alledem!" Nachdenklicher Maiaufmarsch der SP
In der ehemaligen Arbeiterhochburg Scharnstein wird der 1. Mai noch jedes Jahr mit einem Umzug gefeiert. Bild: ebra

SCHARNSTEIN. Lokalpolitiker äußerten sich am Tag der Arbeit selbstkritisch und kämpferisch:

Die politische Linke lag am Boden zerstört, als der revolutionäre Schriftsteller Ferdinand Freiligrath 1848 sein berühmtestes Gedicht veröffentlichte. "Unser die Welt, trotz alledem", heißt es darin kämpferisch.

Thomas Resch, Deutschlehrer und SP-Vorsitzender in Scharnstein, eröffnete mit diesen Zeilen gestern die traditionelle Maifeier in der Almtalgemeinde. Eine Woche nachdem die SPÖ bei der Präsidentschaftswahl das schlechteste Ergebnis ihrer Geschichte einfuhr, glich der Maiaufmarsch einem Trauerzug. Die rund 100 SP-Anhänger diskutierten heftig darüber, wie es mit der alten Arbeiterpartei jetzt weitergehen soll. "Wir müssen die Abgrenzung von den Freiheitlichen endlich aufgeben", sagte ein Ortsfunktionär vor dem Feuerwehrhaus.

Einigkeit herrschte darin, dass das Land die SPÖ brauche. "Aktionäre freuen sich über Gewinne, aber bei den Arbeitnehmern nimmt der Pessimismus zu, und der Arbeitsmarkt wird immer brutaler", sagte Gastrednerin Bettina Lancester, SP-Bürgermeisterin von Steinbach am Ziehberg. "Für Populisten ist es unter solchen Voraussetzungen einfach, Unzufriedene zu finden." Die SP müsse "die Strukturen in den eigenen Reihen verbessern".

Deutlicher wurde der zweite Festredner Alois Weidinger, SP-Bürgermeister in Grünau. Er ging mit der Bundes- und Landespartei hart ins Gericht. "Das war kein Wahlkampf, das war ein Wahlkrampf", sagte er zu Hundstorfers Fernsehauftritten.

Auch den Dauerstreit in der Großen Koalition kritisierte er heftig. "Man muss auch einmal den Mut haben, einem Kollegen der anderen Partei recht zu geben. Die Wähler goutieren es nicht, wenn man seinen Partner nicht als solchen behandelt." Als Gegenbeispiel führte er seine eigene Gemeinde an, wo die SP-Fraktion bei den Wahlen im Herbst den ersten Platz eroberte. Einer der Gründe laut Weidinger: "Wir gehen mit unseren Mitbewerbern fair um."

Resch zeichnete die örtlichen SP-Urgesteine Franz Spieleder (Altbürgermeister), Hans Fröch und Ernst Pramendorfer mit dem Goldenen Ehrenzeichen aus. Danach gab es Kistenbratl für alle.

mehr aus Salzkammergut

Gmunden und die große Kunst der schweren Kost

Fußgängerin (69) in Mondsee angefahren: Polizei bittet um Hinweise

FPÖ, SPÖ und Neos erzwingen Sondersitzung des Gemeinderats in Gmunden

Die Rutzenhamer Volksschüler bauen ihr eigenes Gemüse an

Interessieren Sie sich für diesen Ort?

Fügen Sie Orte zu Ihrer Merkliste hinzu und bleiben Sie auf dem Laufenden.

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

10  Kommentare
10  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
snooker (4.427 Kommentare)
am 02.05.2016 10:23

Sentimental
erscheint dieser Mai-Aufmarsch in Scharnstein.
Liegt im Zusammenhang mit der früheren Sensen-Schmiede, wo die Gewerkschafter viel bewirkt haben.
Heute ist vieles anders geworden.
Sozialistische Gewerkschafter sind aufgestiegen in Bereiche, wo sie kaum noch Kontakt haben mit der Basis.
Die Jungen verstecken sich vielfach vor dem Computer und träumen dort von ihrer Welt.
SPÖ Funktionäre sollten endlich ihre Rhetorik überdenken.
Immerhin spricht Faymann schon seit einigen Monaten nicht mehr von "Hetzern".
Man sollte draufkommen, dass man Wähler anderer Parteien endlich zu respektieren hat, was bei dieser Zusammenkunft in Scharnstein auch z.B. von Bürgermeister Weidinger zum Ausdruck gebracht wurde.

lädt ...
melden
antworten
Externsteine (194 Kommentare)
am 02.05.2016 08:28

Schön zu sehen, dass die Naiven immer weniger werden!

lädt ...
melden
antworten
max1 (11.582 Kommentare)
am 02.05.2016 09:08

... oder mehr, wie die Wahlstatistik des 1. BP Wahlgangs gezeigt hat.

lädt ...
melden
antworten
heimatliebe (981 Kommentare)
am 02.05.2016 20:00

Keine demokratische aussage

lädt ...
melden
antworten
haspe1 (23.645 Kommentare)
am 02.05.2016 07:48

Zitat: "Danach gab es Kistenbratl für alle."

Fazit: Ende gut, alles gut!

grinsen

lädt ...
melden
antworten
Abraxas (1.595 Kommentare)
am 02.05.2016 08:46

wie heißt's so schön: "Wer nicht arbeitet, soll wenigstens gut essen." zwinkern

lädt ...
melden
antworten
gerald160110 (5.612 Kommentare)
am 02.05.2016 07:14

Das Foto spiegelt sehr gut die Situation der SPÖ wieder, nämlich eine sterbende Partei am letzten Weg. Bei näherer Betrachtung kann man erkennen, dass die Mehrheit der Teilnehmer des Aufmarsches längst aus dem Arbeitsleben ausgeschieden sind und Österreich weit der Hauptanteil der Parteimitglieder aus Senioren gebildet wird.

lädt ...
melden
antworten
gegenstrom (16.154 Kommentare)
am 02.05.2016 05:57

Das Problem der Sozialdemokraten in Europa ist eben nicht deren Beharren auf ihren ursprünglichen Werten und Zielen, sondern, dass sie genau diese Ideale über Bord geworfen haben - meist sind sie ja kaum noch von ihren konservativen Gegenspielern zu unterscheiden. Deregulierung, Privatisierung, Liberalisierung etc. sind nur einige Stichworte, die der Allgemeinheit dann wieder als Sachzwang ohne Alternativen, oder noch besser als Realität verkauft werden. Wer (zumindest kurzfristig) tatsächlich davon profitiert, wird natürlich nicht erwähnt. Die breite Masse ist es jedenfalls nicht.
Fazit: Umverteilung ist nur was für Träumer vom linken Rand, es sei denn, sie vollzieht sich von unten nach oben.
Regierungsparteien präsentieren sich als abgehoben. Sie buhlen um "Wähler", aber vertreten nicht Menschen.
Rechtspopulisten haben das erkannt und ergreifen genau dieses Manko: "Wir sind für euch". Das ist natürlich Unsinn - man sieht es in Ungarn, Polen aber auch schon bei Schwarzblau bei uns.

lädt ...
melden
antworten
max1 (11.582 Kommentare)
am 02.05.2016 07:21

Als die Bankster die SPÖ übernahmen wurde begonnen das Programm der Partei den Geldeigentümern anzupassen, das ist gut gelungen. Jetzt hat die SPÖ und die ÖVP ausgedient. Es brauchte eine neue Gruppierung um das Spiel der "Versklavung" des arbeitenden Volkes weiter zu treiben. Unter der modernen Versklavung ist heutzutage permanente reizüberflutung und verschuldung zu verstehen. Damit bleibt keine Zeit für sinnvolles denken oder handeln übrig. Die FPÖ ist ein willfähriger Helfer dazu. Einfach anschschauen wer die FPÖ finanziert hat und finanziert.
Gibt es eine einfache Lösung? Einfach nicht, doch möglich ist eine Erneuerung der Altparteien.

lädt ...
melden
antworten
haspe1 (23.645 Kommentare)
am 02.05.2016 07:54

@gegenstrom: Deine Argumente sind richtig. Dazu kommt noch, dass die SPÖ so lange Macht-Positionen anhäufen konnte, dass sie mit ihrem Personal, das teils aus Postenschachern und Nutzniessern besteht, nicht mehr glaubwürdig ist.

Wer glaubt dem gelernten Büroangestellten Hundstorfer mit seinen 13.000 Euro brutto, dass er die "kleinen Leute" vertritt?

Wer nimmt den SWAP´lern in Linz und den Finanz-Zockern in Wien ab, dass sie gegen die "Finanz-Heuschrecken" agieren?

Wer glaubt, dass die ÖGB-Funktionäre und AK-Mitarbeiter wirklich vor allem für die Werktätigen da sind, wenn sie diese mit x Pensions-Reformen, die Verschlechterungen brachten, im Regen stehen lassen, während sie sich selbst aus Zwangsmitgliedsbeiträgen bzw. Mitgliedsbeiträgen grosszügige Sonderpensions-Regelungen bezahlen lassen usw.?

lädt ...
melden
antworten
Aktuelle Meldungen