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Scharfe Kritik an Bürgermeistern, weil sie Bauarbeiten verhindern

22.Juli 2009

Als „krasser Fall“ wird in der Baubranche der Streit zwischen Bau-Innungsmeister Norbert Hartl und der Gemeinde Attersee am Attersee gesehen. Hartls Baufirma Schmid aus Frankenburg darf zwischen 3. Juli und 16. August nicht auf ihrer Baustelle bei der Ortseinfahrt arbeiten, weil Attersee eine Tourismusgemeinde ist (siehe auch Bericht auf Seite 11 im Wirtschaftsteil).

„Es kann doch kein generelles Bauverbot geben“, sagt Hartl. Den Generalunternehmer-Auftrag hat seine Firma von der Genossenschaft ISG bekommen. Diese hat den Bewilligungsbescheid mit dem Bauverbot angenommen.

Sie habe schlaflose Nächte wegen dieser Sache erlebt, sagt Attersees erste Vizebürgermeisterin Eva-Maria Neuhuber: „Ich verstehe die Bauwirtschaft und kenne die schwierige Wirtschaftslage.“ Trotzdem müsse man auf den Tourismus Rücksicht nehmen.

Es gebe laufend Probleme in der Region, kritisiert Manfred Schönleitner, Geschäftsleiter der gleichnamigen Baufirma aus St. Georgen: „Die Gemeinden möchten immer wieder Arbeiten im Sommer verhindern.“ Er kritisiert, dass sich die Bürgermeister profilieren wollten. Dabei hätten sie gar keine gesetzliche Handhabe.

Das bestätigen Neuhuber und der Bürgermeister von Steinbach, Franz Spiesberger: „Eine ortspolizeiliche Verordnung wäre nicht möglich.“ Spiesberger vergibt Baubescheide unter der Auflage, dass sechs Wochen im Sommer nur Innenarbeiten getätigt werden. Das erfolge immer im Einvernehmen mit den Firmen.

Verhandlungssache

Die Bürgermeister von Seewalchen und Unterach, Johann Reiter und Engelbert Gnigler, betonen, dass es bei ihnen kein generelles Bauverbot gebe, aber in den Bauverhandlungen darauf geachtet werde, die Arbeiten im Juli und August einzuschränken.

Gallus Pesendorfer, Geschäftsführer der gleichnamigen Baufirma aus Vöcklamarkt, kennt das Problem ebenfalls: „Das Bauverbot ist widersinnig, weil im Mai, Juni oder September doch ebenso Urlauber an den See kommen.“

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23. April 2024