Sakralbau mit bewegter Geschichte: Neuer Platz für Ferrary-Kapelle gesucht

Von Gary Sperrer   09.April 2013

Derzeit stehe man in der Gesprächsphase, in der es gelte, einen möglichst in der Nähe liegenden Platz für den Sakralbau zu finden, sagt Otto Kloiber, VP-Bürgermeister der Gemeinde St. Gilgen, in deren Territorium sich die Kapelle befindet. Nicht zu vernachlässigen sei auch die finanzielle Komponente, will heißen: Für die technisch machbare, aber nicht billige Übersiedlung werden noch Geldgeber gesucht.

Dort, wo die Ferrary-Kapelle derzeit steht, kann sie ihren Zweck nicht erfüllen. Es gibt keine Parkmöglichkeiten in der Nähe, der Zugang zu Fuß ist nur auf der Seeleiten-Bundesstraße möglich. „Wenn wir sie versetzen, möchten wir einen Platz, der attraktiv ist, sodass man auch wieder Messen in der Kapelle lesen kann“, so Kloiber. Grundeigentümer und Besitzer des kleinen Gotteshauses sind die Österreichischen Bundesforste. Diese würden laut dem Bürgermeister auch konstruktiv an der Umsetzung der Idee mitarbeiten.Technisch dürfte die Verlegung kein großes Problem darstellen: Das nicht unterkellerte Bauwerk müsste auf ein spezielles Gestell gehievt und anschließend mit einem Sondertransport von A nach B gebracht werden.

Das Projekt entstand übrigens in den Köpfen von Otto Kloiber und seinem Bruder, dem geprüften Restaurator und langjährigen Kustos des Heimatkundlichen Museums St. Gilgen Augustin Kloiber. Mit Hilfe und Unterstützung der Bundesforste sowie des Denkmalamtes in Salzburg solle es verwirklicht werden, wie der Bürgermeister sagt: „Wir kümmern uns darum, und wir werden es schaffen. Aber heuer wird es nichts mehr werden, weil wir erst die Finanzierung aufstellen müssen.“ Derzeit würden eben noch die Gespräche laufen, aber es seien ein Spendenaufruf und eine Bausteinaktion angedacht.

Für die Ferrary-Kapelle wäre es übrigens nicht die erste Übersiedlung: Vor Jahrzehnten wurde sie auf Schienen von dort, wo heute die Bundesstraße verläuft, an ihren jetzigen Standort geschoben und überstand das Ganze unbeschadet. Insofern hat der Sakralbau im wahrsten Sinn des Wortes eine „bewegte“ Geschichte.