Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Petition gegen weitere Zweitwohnungen in Attersee

Von Gerhard Hüttner, 03. Juni 2015, 04:36 Uhr
Atterseer Bürger fordern mit Petition Stopp von weiteren Zweitwohnungen
Viktoria Lechner übergibt Bürgermeister Walter Kastinger die 477 Unterschriften für leistbares Wohnen. Bild: privat

ATTERSEE. 52 Prozent der Haushalte sind Ferienwohnungen – Baugrund ist für Einheimische zu teuer.

Einen Stopp von weiteren Zweitwohnsitzen verlangen 477 Bürger von Attersee, die in einer Petition die Einführung eines Vorbehaltsgebietes (siehe Infobox) und leistbares Wohnen fordern. Für Bürgermeister Walter Kastinger (SP), der kürzlich die Unterschriften entgegennahm, ist das "ein signifikantes Zeichen der Bevölkerung". Jetzt wird das Anliegen im Bauausschuss beraten, der allerdings ein Vorbehaltsgebiet für Attersee bereits einmal abgelehnt hat.

Baugrund nicht mehr leistbar

52 Prozent der Haushalte in Attersee sind Ferienwohnungen, zugleich weist der Ort die höchsten Grundstückspreise rund um den See auf. "300 Euro für einen Quadratmeter können sich Einheimische nicht leisten", weiß der Bürgermeister. Er könnte sich mit dem Instrument Verbehaltsgebiet durchaus anfreunden. "Das Mondseeland und Seewalchen praktizieren das, und dort funktioniert das auch."

Das Thema ist in der Gemeinde nicht neu: 2007 befasste man sich bereits mit dem Agenda-21-Prozess mit dem Problem der steigenden Zweitwohnsitze. Bei der Bürgerratssitzung im vergangenen Oktober kam das Thema leistbares Wohnen wieder aufs Tapet. "Ich weiß nicht, ob meine Kinder einmal in Attersee bleiben können, bei diesen Grundstückspreisen", sagte damals eine besorgte junge Mutter aus Attersee.

Grundstücke rund um den See sind heiß begehrt, was sich nicht zuletzt an den Preisen äußert. Im österreichweiten Vergleich werden in Attersee bis zu 350 Euro pro Quadratmeter verlangt – Velden am Wörthersee liegt bei etwa 200 Euro.

Tatsächlich ist derzeit eine Abwanderung von jungen Familien bemerkbar. "Für die Gemeinde ist es nicht befriedigend, wenn die jungen Leute davonlaufen", sagt Kastinger. Damit verbunden stirbt das Vereinsleben ab, leer stehende Lokale außerhalb der Hochsaison im Sommer lassen das Ortsbild veröden.

"Das Problem ist immer schubladisiert worden", sagt Ulrike Steindl, die in Attersee aufgewachsen ist und mit zwölf weiteren Bürgern die Unterschriften für die Petition gesammelt hat. Enttäuscht ist sie, dass das Anliegen des Bürgerrats mit kommunistischem Gedankengut verunglimpft wird. Die Petition sei keine parteipolitische Aktion, sondern vorwiegend junge Bürger demonstrieren damit, dass sie mit der Wohnungssituation in Attersee unzufrieden sind. "Uns geht es um das leistbare Wohnen in Attersee", betont Steindl im Gespräch mit den OÖNachrichten. "Der Ort ist jetzt schon im Winter wie ausgestorben."

 

Zweitwohnsitze

Mehr Zweit- als Hauptwohnsitze gibt es in Oberösterreich in Nußdorf (133 Prozent) und Attersee (104 Prozent). Weitere Gemeinden mit hohem Anteil an Nebenwohnsitzen sind Steinbach (93), Unterach (77), Weyregg (73), Hinterstoder (65) und Vorderstoder (51).

In absoluten Zahlen führt die Landeshauptstadt mit 33.900 Nebenwohnsitzen vor Gmunden (2541 Neben- und 13.086 Hauptwohnsitze), Bad Ischl (2332/13.876), Leonding (2043/25.582), Traun (1780/ 23.709), Attersee (1646/ 1585), Altmünster (1582/9522), Braunau (1492/16.197), Nußdorf (1477/1109) und Unterach (1097/1427).

In einem Vorbehaltsgebiet ist die Begründung von Freizeitwohnsitzen grundsätzlich unzulässig bzw. genehmigungspflichtig (Ausnahmen sind Grundstücke, die als Zweitwohnungsgebiet gewidmet sind, Übertragung an nahe Angehörige und Verkauf von Freizeitwohnsitzen, die seit mindestens fünf Jahren als Nebenwohnsitz genutzt wurden).

Laut Verordnung der oö. Landesregierung sind folgende Gemeinden Vorbehaltsgebiete: Edlbach, Gosau, Innerschwand, Klaus an der Pyhrnbahn, Mondsee, Oberhofen am Irrsee, Rosenau am Hengstpass, Roßleithen, Seewalchen, St. Lorenz, Tiefgraben, Traunkirchen, Vorderstoder, Weyregg und Zell am Moos.

mehr aus Salzkammergut

Gschwandt: Aufmerksamer Nachbar (42) löschte Heckenbrand

Salzkammergut: Vermummte (59) behob 1500 Euro mit gefundener Bankomatkarte

Eine "Klosterschreiberin" löst Gmundens einstige Karmelitinnen ab

Notlage am Traunstein: Handylicht reichte vier jungen Wanderern nicht

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

9  Kommentare
9  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
( Kommentare)
am 06.06.2015 16:29

sie sind unerwüscht, zurück nach Leonding !

lädt ...
melden
antworten
Realist2 (368 Kommentare)
am 03.06.2015 10:40

Es ist keine Frage, dass ein hoher Anteil an Zweitwohnsitzen die Preise für Immobiien und Mieten massiv nach ober treibt. Trotzdem forcieren viele Gemeindeverantwortlichen Zweitwohnsitze und das ganz eindeutig gegen die Interessen der überwiegenden Mehrheit der einheimischen Bevölkerung (Wählerauftrag falsch verstanden?). Klar, Angebot und Nachfrage sind für den Preis entscheidend, aber die massive Nachfrage nach Zweitwohnsitzen ist eine "künstliche" Nachfrage, die das Ganze extrem aus dem Gleichgewicht bringt. Viele Gemeindeverantwortlichen sollten sich mal über die zukünftige Wohnqualität ihrer Gemeinden Gedanken machen. Jedes Jahr 3 Monate Saison und 9 Monate Geisterstadt, das kanns wirklich nicht sein.

lädt ...
melden
antworten
Dampfplauderer (5.900 Kommentare)
am 03.06.2015 09:31

Die hohen Preise bestehen keineswegs nur aufgrund der Zweitwohnsitze, sondern aufgrund der Tatsache, dass viele lieber Grund und Boden verkaufen als jahrzehntelang mehr zu arbeiten. Angebot(!) und Nachfrage müssen zusammentreffen.

Zudem müssen einheimische Sozialfälle nicht unbedingt am See oder mit Seeblick wohnen. Alle anderen Gründe sind nicht teurer als anderswo.

lädt ...
melden
antworten
Arminius111 (653 Kommentare)
am 05.06.2015 13:35

Kennst Du?

lädt ...
melden
antworten
mynachrichten1 (15.427 Kommentare)
am 03.06.2015 09:23

In unserem schönen Land ist es halt so, dass die Grundstückspreise und bereitgestellte Wohnungen, sogar am A der Welt, für viele Normalverdiener, wenn sie keine Doppelverdiener sind und so wie halt vor 40 Jahren auch, nicht lange Zeit eisern sparen, unerschwinglich sind.

Aber die Politiker aller Parteien in verschiedenen Ebenen und schon gar nicht weltfremde Beamtenbestimmungen, haben NICHT das Now How, wie man der Geschäftemacherei Einzelner oder auch von Grundverkäufern, aber auch Wohnungserbaueren etwas entgegensetzen kann.

Also PLANLOSE Politik unterlegt mit Freudnerlwirtschaftscharakter, UND SELBER doch im Bedarfsfall mitnaschen.

Das Amtsgeheimnis bei Genehmigungen dazu, ist ebenso ein Garant, dass nicht für jeden die gleichen Bedingungen herrschen, bei der Umwidmung.

Wahrscheinlich werden zudem in Oberösterreich Tausende nur deshalb blockiert, weil die Chemie nicht passt.

Sogar Rückwidmungen sind dabei.

Nicht TRANSPARENTE politische Sandler-UNFÄHIGKEIT in Amtsstuben!

lädt ...
melden
antworten
( Kommentare)
am 03.06.2015 11:36

bei uns hat ein facharzt schwarz mitten in einer wohnsiedlung sein grundstueck um 3m aufgeschuettet u. leitet sein oberflaechenwasser zum nachbarn ab u.der buergermeister hats nachtraeglich genehmigt...so laeufts!

lädt ...
melden
antworten
haspe1 (23.645 Kommentare)
am 03.06.2015 07:50

unterzeichnen, oder doch nicht?

grinsen

lädt ...
melden
antworten
lesemaus (1.698 Kommentare)
am 03.06.2015 07:20

Überall das gleiche.In Thalheim Wels bezahlt man teilweise bis zu 360 Euro nur leider haben wir keinen See .Es wir trotzdem gekauft.Dann baut man Burgen für 2Personen die selten bewohnt ist .So treibt man die Preise hoch .

lädt ...
melden
antworten
FranzausWels (2.700 Kommentare)
am 03.06.2015 06:10

Direkt am See. Möglichst noch mit direktem Zugang.
Auf der ganzen Welt gilt: wer zahlt, hat das sagen ( sieht man auch an roten Inseratkosten in Wien). Und wer kein Geld hat, muss halt in 2.-3.-4. Strandlinie bauen oder noch weiter weg.

lädt ...
melden
antworten
Aktuelle Meldungen