Nur eine Landesausstellung in der Region

30.Oktober 2017

Die oberösterreichische Landesregierung hat einen Wechsel von einem zweijährigen auf einen dreijährigen Zyklus der Landesausstellungen bekanntgegeben. Damit wird die Landesausstellung zum Thema "Pfahlbauten" am Attersee und am Mondsee, die für 2020 geplant gewesen war, auf das Jahr 2027 verschoben. Die ursprünglich vorgesehene Landesausstellung 2026 in der Würfelspielgemeinde Frankenburg zum 400. Gedenkjahr der Bauernkriege findet gar nicht statt.

"Es ist keine Frage, dass wir uns schon sehr auf die Landesausstellung 2020 gefreut haben", sagt Cyril Dworsky, der zusammen mit Jutta Leskovar vom OÖ. Landesmuseum in Linz mit der wissenschaftlichen Leitung der Landesausstellung zum Thema "Pfahlbauten" betraut ist. "Schließlich haben wir in den letzten Jahren intensiv geplant und geforscht. Die Ergebnisse können sich jetzt schon sehen lassen."

Natürlich hätte man auch 2020 bereits eine fundierte und von neuen Erkenntnissen geprägte Ausstellung zeigen können, aber bei einer Verschiebung um sieben Jahre werde der Kenntnisstand noch deutlich größer sein, das Bild zu den Pfahlbaukulturen, das man der Öffentlichkeit vermitteln könne, daher umfassender.

Man dürfe sich angesichts der vielen Projekte, die derzeit das Thema "Pfahlbauten" im Blick haben, aber nichts vormachen, mahnt Dworsky. "Die guten Ergebnisse, die wir und andere in kurzer Zeit erzielen konnten, ändern nichts daran, dass die Pfahlbau-Forschung in ganz Österreich über Jahrzehnte extrem vernachlässigt wurde und deutlich hinter jener unserer internationalen Partner im UNESCO-Welterbe zurücksteht."

Für den neuen Nationalratsabgeordneten der FPÖ, Gerhard Kaniak aus Schörfling, ist die Verschiebung auf 2027 eine folgerichtige Entscheidung. Die finanziellen Umstrukturierungen im Landesbudget würden sich in einigen Jahren bereits als richtig erweisen, denn "man kann nicht ständig mehr Geld ausgeben, als man einnimmt", sagt Kaniak. Die für 2026 geplante Landesausstellung in Frankenburg wurde überhaupt abgesagt. Laut Bürgermeister Johann Baumann (SP) sei dies eine "vertane Chance, das 400. Gedenkjahr des oberösterreichischen Bauernkriegs gebührend zu begehen".

Der Ortschef zeigt sich betroffen: "Ich finde es schade, wenn Oberösterreich einen so wichtigen Teil seiner Geschichte mit starken Auswirkungen auf das Leben der Menschen in unserem Land so geringschätzt. Seit sechs Jahren arbeiten wir auf vielen Ebenen auf die Landesausstellung hin. Im Vertrauen auf die Zusage haben wir bereits umfangreiche Vorarbeiten geleistet." (gs)