"Nicht mehr Manager bei den Swans? Das stimmt so nicht ganz!"

Von Gary Sperrer   23.August 2017

Dieser Tage verbreiteten sich Gerüchte, wonach Harald Stelzer – umtriebiger, nicht wegzudenkender und somit legendär gewordener Manager der Basket Swans Gmunden – seine Tätigkeit beim vierfachen Staatsmeister beenden würde. Der bald 60 Jahre alte Schmied des Gmundner Basketball-Wunders der Nuller-Jahre und bis weit darüber hinaus präzisiert das Ganze im Gespräch mit den OÖNachrichten.

 

Salzkammergut-Nachrichten: Sie sind nicht mehr Manager?

Harald Stelzer: Naja, das stimmt aber so nicht ganz. Manager bleibe ich. Allerdings nicht mehr sportlicher Leiter. Das machen künftig mein Sohn Thomas und unser ehemaliger Spieler Richard Poiger.

Was genau passiert jetzt?

Es ist ja nichts Neues und war von langer Hand vorbereitet: dass der Richie und mein Sohn die sportliche Leitung übernehmen und ich mich auf die wirtschaftliche Seite zurückziehe, aber natürlich die Hallenorganisation weitermache. Ich habe die sportliche Leitung abgegeben. Das ist alles.

Was bedeutet "sportliche Leitung"? Was müssen Richie und Thomas künftig machen?

Alle Spielerverpflichtungen und Spielerentscheidungen sowie Kooperation und Kommunikation mit dem Trainerteam, Trainerbestellungen und so weiter. Wobei man natürlich sagen muss: Der Grund, warum wir das jetzt gemacht haben, war der, dass sich bei uns nicht recht viel ändert. So können sich die beiden mehr oder weniger relativ unbedarft einarbeiten. Und nächstes Jahr – das Ganze ist ja saisonübergreifend – greifen dann schon ihre Entscheidungen.

Was gibt es Neues an Spielern?

Gar nichts, weil wir grundsätzlich mit derselben Mannschaft wie im vorigen Jahr spielen. Das war auch der Grund für die Staffelübergabe an Thomas und Richie.

Hat sich somit überhaupt nichts geändert?

Schon. Michael Ojo haben wir nicht mehr weiterverpflichtet. Der war ja nur als Ersatz für den langzeitverletzten Alex Wesby gedacht. Wesby ist wieder fit. Austin Steed haben wir auch nicht weiterverpflichtet, denn der war zum Schluss verletzt. Wir starten in die neue Meisterschaftssaison, die Anfang Oktober beginnt, mit einem Legionär weniger und schauen uns einmal an, wie wir da positioniert sind.

Wann beginnt die Vorbereitung auf die Meisterschaft?

Nächste Woche.

Gibt es ein Saisonziel?

Das Semifinale ist wieder das Saisonziel, das wir uns vorgenommen haben und das wir als Minimum anstreben. Die Mannschaft ist gut aufgestellt. Wir setzen auf Kontinuität: Wenn du mit einer unveränderten Mannschaft spielst, die – das muss man halt auch dazu sagen – sehr Österreicher-lastig ist, dann ist klar, dass man das Saisonziel nicht niedriger ansetzt. In Wahrheit haben wir in der vorigen Saison ein einziges Spiel komplett mit der ersten Garnitur bestritten.

Was war das?

Das war auswärts in Wien. Und da haben wir verloren. Was wir aber auch als Ziel haben – und das ist gut so –, ist, dass wir unsere Jungen weiter forcieren werden, was im Vorjahr schon im Großen und Ganzen gut funktioniert hat. Und dieser Weg soll weiter beschritten werden. Man sieht anhand der Situation im österreichischen Basketball, dass es immer wichtiger wird, Eigenbauspieler zu forcieren und in seinen Reihen zu haben. Man hat gesehen, dass es funktioniert: In der Vorsaison sind wir Meisterschafts-Dritter geworden.