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Neues Buch räumt mit den Märchen von Pfahlbauten direkt in den Seen auf

Von Norbert Blaichinger, 08. Oktober 2012, 00:04 Uhr
Neues Buch räumt mit den Märchen von Pfahlbauten direkt in den Seen auf
Herbert Riesner und Johann Offenberger im Pfahlbaumuseum Mondsee vor der Buchpräsentation. Bild: OÖN/Blaichinger

MONDSEE. Archäologe präsentierte seine Forschungsergebnisse in der „Langen Nacht der Museen“

19 Jahre lang war der Archäologe Johann Offenberger (78) mit systematischen Aufarbeitungen und Vermessungen von Pfahlbauten beschäftigt. Seine Forschungsergebnisse präsentierte der Heimatbund Mondseeland nun in Buchform, die in der „Langen Nacht der Museen“ der Öffentlichkeit vorgestellt wurden.

Sie haben begonnen bei der Stunde null, hatten aber die volle Unterstützung des früheren Mondseer Bürgermeisters Josef Mörtl und landeten 1970 ihren ersten Erfolg. Zu dieser Zeit entdeckten die Taucher und Forscher rund um Johann Offenberger im Bereich von Mooswinkel am Mondsee den ersten Pfahlbau. Offenberger: „Dabei handelt es sich um den ersten echten Pfahlbau in Österreich.“ Allerdings war es nicht eine bewohnte Siedlung, so der Experte, sondern eine Plattform als Anlegestation für den Fährdienst.

Bis heute keine Grundrisse

Es sei schlicht ein Märchen, zu glauben, die Pfahlbauten in See (am Mondsee), in Litzlberg oder Abtsdorf am Attersee wären im Wasser gestanden. „Die Wahrheit ist, dass die Pfahlbauten am feuchten Seeufer situiert waren und viel später durch massive Klimaänderungen unter Wasser gedrückt wurden“, so Offenberger. Sehr wohl wisse man heute aber, dass es im Rahmen der Pfahlbauweise verschiedene Arten gegeben habe. Worüber man im Bereich der Salzkammergutseen aber bis heute nicht verfügt, sind Grundrisse von Bauten. Ohne diese sind auch Gedankenspiele über originale Nachbauten kaum realistisch, sagt Offenberger. Allerdings würde er sich heute aufgrund der Forschungsergebnisse schon eher trauen, sich so einem Nachbauprojekt zu stellen. Eine Idee, die auch dem Mondseer Herbert Riesner vom Heimatbund gefallen würde, „sofern das Ganze wissenschaftliche Kriterien erfüllt“. Riesner fürchtet allerdings unfinanzierbar hohe Erhaltungskosten.

Weil die Salzkammergutseen auch eine Fundgrube für weitere unterwasserarchäologische Forschungen wären, hält Offenberger auch mit einem Vorschlag für einen Lehrstuhl für Unterwasserarchäologie in Mondsee mit interdisziplinären Kooperationen nicht hinter dem Berg. Riesner könnte auch damit gut leben: „Das wäre ganz unser Wunsch.“

 

Anstoss für weitere Forschungen

19 Jahre lang war Johann Offenberger an den Salzkammergutseen mit Forschungen beschäftigt. Seine Ergebnisse sind fundiert und allgemein beachtet. Der Heimatbund Mondseeland hat seine Forschungsergebnisse „Weltkulturerbe See“ in Buchform veröffentlicht. Das Buch ist in den Mondseer Museen und im Buchhandel erhältlich.
„Dieses Buch soll nun ein Beitrag sein, dass an die 1986 eingestellten Pfahlbauforschungen in Österreich wieder erfolgreich angeknüpft wird“, betont Anton Reisinger, Obmann Museum Mondseeland, zur Präsentation in der „Langen Nacht der Museen“.

Mittlerweile gehören die Pfahlbauten See, Litzlberg und Abtsdorf zum UNESCO-Weltkultur-erbe. Und demnächst soll ein weiteres Buch Offenbergers über seine Forschungen am Keutschacher See (Kärnten) publiziert werden.

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1  Kommentar
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Harbachoed-Karl (17.883 Kommentare)
am 08.10.2012 21:54

Ich versteh nur eines nicht: Pfahlbauten mit all den offenen Fragen sind mir seit fast 60 Jahren bekannt, auch mit der Annahme, dass sie nicht im Wasser standen.

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