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Nach Schuldspruch im Wasser-Skandal will Ohlsdorf Geld sehen

Von Von Edmund Brandner, 27. November 2017, 01:54 Uhr
VP-Bürgermeisterin Christine Eisner pocht auf Ohlsdorfs Ansprüche. Bild: ebra

OHLSDORF. Mehr als zwei Jahre nach dem Trinkwasserskandal in Ohlsdorf wird der Brunnen Aupointen im Jänner wieder in Betrieb genommen. Um eine Wiederholung auszuschließen, wird der Brunnen mit hohem technischen Aufwand permanent geprüft.

Die Gemeinde Ohlsdorf reichte die 850.000 Euro schwere Schadenersatzklage sicherheitshalber bereits im Frühjahr gegen alle Beschuldigten ein, um die Gefahr einer Verjährung zu bannen. Ohlsdorf hätte die Ansprüche sonst womöglich verloren.

Jetzt machte das Landesgericht Wels den Weg frei für das zivilrechtliche Verfahren. Vergangene Woche wurden die Verantwortlichen der Grundwasserverseuchung (nicht rechtskräftig) verurteilt. Es handelt sich um einen Deponiemitarbeiter und um einen Mitarbeiter eines Müllentsorgungsunternehmens, das Abfälle aus einer Pflanzenschutzmittelproduktion an die Deponie weiterreichte, wo sie teilweise versickerten. „Unsere Klage richtet sich gegen die Mitarbeiter als auch gegen die beiden Firmen“, sagt Ohlsdorfs VP-Bürgermeisterin Christine Eisner. „Wie die das untereinander aufteilen, ist deren Sache.“

Nicht alles ist einklagbar

Der finanzielle Schaden, der Ohlsdorf entstand, ist um einiges höher als die 850.000 Euro. Nachdem die Gemeinde ihre eigenen Brunnen vom Wasserleitungsnetz nehmen musste, kostete alleine die Errichtung einer Anschlussleitung an das Gmundner Wassernetz rund 600.000 Euro. Auch der Zukauf des Gmundner Trinkwassers verursachte hohe laufende Kosten. „Die neuen Leitungen sind aber ein bleibender Wert, deshalb können wir die Kosten nicht zu 100 Prozent einklagen“, so Eisner.

Aus Sicht der Gemeindeverantwortlichen könnte der zivilrechtliche Streit einige Zeit dauern. Was die Wasserversorgung selbst betrifft, wird jedoch schon Anfang nächsten Jahres ein endgültiger Schlussstrich unter die Affäre gezogen. Nach mehr als zwei Jahren nimmt Ohlsdorf im Jänner den Brunnen Aupointen wieder in Betrieb. Nur 12,5 Prozent des Wassers wird weiterhin aus Gmunden bezogen. Auf diese Art wird die Verbindungsleitung durchspült, und die Versorgung kann bei Bedarf sofort wieder umgestellt werden.

Nicht alle Ohlsdorfer fühlen sich angesichts der Rückkehr zum Ohlsdorfer Grundwasser aber wohl. „Bei jedem Hochwasser oder Starkregen ist die Gesundheit gefährdet“, schreibt etwa Karl Kapplmüller in einem Leserbrief.

Doch nach den jahrelangen Diskussionen ging die Gemeindeführung auf Nummer sicher. Der Brunnen und sein Zulauf werden jetzt von drei Sonden kontrolliert. Wobei die Spektralphotometersonde im Brunnen selbst permanent Daten liefert und die anderen in regelmäßigen Abständen. „Sollte sich tatsächlich verschmutztes Wasser dem Brunnen nähern, können wir ihn rechtzeitig schließen“, so die Bürgermeisterin. „Das Sicherheitsnetz, das wir gespannt haben, ist einzigartig.“

Politischer Konsens

Die Gemeindeverantwortlichen weisen darauf hin, dass alle Entscheidungen politisch einstimmig fielen. Noch in dieser Woche wird die Bevölkerung über die Rückkehr zur Normalität informiert. „Ich freue mich schon jetzt auf den Tag, an dem das alles vorbei ist“, sagt Bürgermeisterin Christine Eisner. „Diese Wassergeschichte hat mich über Jahre hinweg schwer belastet.“

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1  Kommentar
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mynachrichten1 (15.437 Kommentare)
am 27.11.2017 19:09

Komisch ist es schon, wir lassen gute Traunsteinwasser aus Gmunden die Traun hinunterlaufen, weil wir es uns wie in einem dritte Weltstaat nur aus finanziellen WErwägungen nicht leisten, sichereres Wasser zu genießen.

Eigentlich traurig nicht die besserere Variante und vor allem die sicherere zu bevorzugen.

Politik vom unfeinsten - man merkt irgendwie das kleinbürgerliche Erbsenzählen.

Und der Brandner hat ja auch nicht näher geforscht, was da im Gerichtssaal in Wels so vor sich ging. Es ist ja verdammt gefährlich blöde Fragen zu stellen und

am besten man einigt sich bei der Jagd wer was bezahlt.

Wer was verdient hat, das wird ja nie die gestellte Frage sein, weil man überhaupt nichts liest darüber.

Offenbar verdienen die Ohlsdorfer nun mit Meßsonden gesichertes Wasser.

Ich würde lieber Wasser von Gmunden trinken, man könnte ja mit dem Preis um 80 Prozent runter gehen, anstatt das Wasser überlaufen zu lassen? Und ist dann Gesundheit durch sichereres W. auch noch zu teuer?

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