Muss das schön sein: In dieser Höhle hat es sogar jetzt nur vier Grad

Von Edmund Brandner   10.August 2018

Höhlenforscher haben es jetzt gut: Konstante drei bis vier Grad Celsius hat es das ganze Jahr über im Inneren der "Verborgenen Höhle", einem riesigen System im Inneren der Hohen Schrott, östlich von Bad Ischl. Ihr vertikaler Eingang liegt auf einer Höhe von rund 1400 Meter. Mitglieder des Landesvereins für Höhlenkunde erforschen die "Verborgene Höhle" seit Jahren. Mittlerweile haben sie 25,7 Kilometer vermessen. Von einem Ende der Höhle kann noch lange keine Rede sein, doch schon jetzt handelt es sich um die drittlängste bekannte Höhle des Toten Gebirges. Österreichweit liegt sie auf Platz 15.

In diesem Sommer konnten bei drei Expeditionen fünf Kilometer erforscht und vermessen werden. "Zweimal haben wir in der Höhle biwakiert", sagt der Bad Ischler Höhlenforscher Clemens Tenreiter. Nur so können er und seine Kollegen auch in entlegene Teile der Höhle vordringen.

Muss das schön sein: In dieser Höhle hat es sogar jetzt nur vier Grad Celsius
Clemens Tenreiter, Bad Ischler Höhlenforscher.

Clemens Tenreiter, Bad Ischler Höhlenforscher

"Nicht nur die großräumigen Hallen und Gänge der Höhle sind beeindruckend", sagt der 34-jährige Krankenpfleger. "Es gibt auch beeindruckenden Tropfsteinschmuck mit großen Tropfsteinsäulen und Sinterfahnen." Auch auf äußerst seltene Höhlentiere wie den nur wenige Millimeter große Höhlen-Pseudoskorpion sind die Höhlenforscher bei ihren Erkundungsgängen gestoßen.

Derzeit versuchen Tenreiter und seine Kollegen, einen weiteren Eingang in das Höhlensystem zu finden, um die langen Anmarschwege zu verkürzen und die weitere Erforschung der Höhle zu erleichtern. Hoffnung gibt ihnen dabei eine neu entdeckte andere Höhle in einiger Entfernung zur "Verborgenen Höhle". Sie hat starken Luftzug. Ob es eine Verbindung zwischen den beiden Höhlen gibt, werden aber erst die nächsten Forschungstouren zeigen.

Bis zum ersten Schneefall haben die Höhlenforscher noch Zeit, die "Verborgene Höhle" noch weiter zu erforschen. Danach ist ihr Eingang nicht mehr zugänglich.