Modelleisenbahn-Museum droht zum Kuriositätenkabinett zu werden
MONDSEE. Offene Fragen und unterschiedliche Meinungen verzögern und verteuern Museumsprojekt.
Modelleisenbahnmuseum ja oder nein? Die Situation um Mondsees neues Museumsprojekt wird jedenfalls immer kurioser. Der Geschäftsführer der Errichtergesellschaft, Josef Wendtner, spricht nach der vorwöchigen Sitzung des Vorstands der Gesellschaft jedenfalls klare Worte: "Der Bau wird derzeit nicht fortgesetzt." Es gebe zu viele offene Fragen. Man brauche eine neue Gesamtkostenschätzung, und der Heimatbund müsse auch die Betreiberkosten, Öffnungszeiten, Personalaufwand und dazu die geplante Verbindung mit dem bestehenden Lokalbahnmuseum vorlegen. Außerdem wolle man wissen, wo die Modelle eigentlich nun gelagert seien. Hörbare Kritik also am Heimatbund.
Heimatbund wehrt sich
Es drohen nach dem Baustopp weitere Verzögerungen. "Der Heimatbund als Inhaber der Schenkung von Eisenbahnmodellen hat daran überhaupt keine Schuld", poltert Konsulent Herbert Riesner auf Anfrage der OÖNachrichten. Es gebe bereits einen Auftrag an den Architekten, die Kosten durch die Bauverzögerung zu berechnen. Auch sei der Errichtergesellschaft bekannt, dass man mit gleichem Personalaufwand und gleichen Öffnungszeiten rechne wie bei den anderen Museen. Was die Betreiberkosten anbelange, so sei die Gemeinde am Zug. Sie habe bisher noch keine Vorstellungen über eine künftige Pacht vorgelegt. Und ohne diese sei eine Kalkulierung von Betreiberkosten schwer möglich.
Und es sei der Errichtergesellschaft auch bekannt, dass die Modelle derzeit in einem sicheren Raum eines Geldinstitutes gelagert würden. Etwas anderes zu behaupten, "ist eine Frechheit, bei der ich fast explodiere", so der interimistische Heimatbund-Chef Riesner. Man müsse jetzt sehr aufpassen, dass man Mondsees Ruf als Museumszentrum gerade im Hinblick auf die nächste Landesausstellung nicht ruiniere.
Tatsache ist laut Heimatbund, dass bis jetzt knapp 200.000 Euro in Baumaßnahmen flossen. Außer einer Bodenplatte ist aber von einem Museum noch nichts zu sehen. Der Heimatbund war übrigens immer für eine Einbindung des bestehenden Lokalbahnmuseums in das neue Projekt. Die Architektenausschreibung gab aber ein eigenständiges Projekt vor. Ein weiteres Indiz für das derzeitige Kuriositätenkabinett.
gebt das Geld doch den Jugendlichen in der Gegend, die werden Euch zeigen, was man damit alles machen kann. Und die Märklin-Wagerln laßt einfach im "sicheren Raum" (Safe ???) der örtlichen Raika liegen, die gehen eh niemandem ab.