Mit einer Retrospektive setzte Wendl Schlusspunkt als Multivisionsfotograf

Von Norbert Blaichinger   09.November 2018

Mit einer großen Retrospektive beendete Franz Wendl seine Arbeit als "Multivisionsfotograf". Im vollen Pfarrsaal zog er ein bildliches Resümee über sein Leben und seine Reiseerlebnisse.

Mit 50 Leben umgekrempelt

"Früher bin ich als Marathonläufer viel in der Welt herumgekommen und war immer der Meinung, Augenblickserlebnisse wären nicht transportierbar. Darum habe ich früher nie wirklich gezielt fotografiert", sagt der Mondseer Franz Wendl, der kürzlich sein 75. Lebensjahr vollendete. Sein 50. Geburtstag änderte diese Einstellung, als er sich vom Gasthaus "Weißes Rössl" löste und mit dem Rennrad nach Assisi fuhr, um – wie er es nennt – "dem Schöpfer und der Schöpfung zu begegnen".

Diese Reise war dann auch Thema seiner ersten von etwa 50 Multivisionsshows, bei der er Bilder für sich sprechen lässt und auf das gesprochene Wort zugunsten passender Musik verzichtet. Tatsächlich ist Wendl einer der Pioniere bei dieser Art der Multivision und ein Meister darin, mit Bild und Musik bei seinem Publikum positive Emotionen zu erzeugen.

Reisen entstanden durch "Zeichen". Egal, wohin er (meist mit einem oder zwei Begleitern) reiste, ob Pferdebergsteigen in Kasachstan, der Berg Athos oder eine Wüstenreise, "vor jeder Reise gab es ein Zeichen, das mich gerade diese Unternehmung als Nächstes machen ließ", so Wendl, der eine philosophische Bilanz zu seinem 75er zieht.

Was jetzt kommt, ist offen

Im Originalton: "Mein ganzes Leben ist immer in bestimmten Abschnitten verlaufen, und in den vergangenen 25 Jahren waren es eben die Reisen, das Fotografieren und die Multivisionsshows. Was nun kommt, weiß ich überhaupt nicht, aber ich lebe im Vertrauen, dass das Richtige passiert. Ein bisserl fotografieren werde ich aber weiterhin."

Und Wendl wäre nicht Wendl, würde da nicht wieder etwas Spannendes – wenn auch ganz anderes – auf ihn warten.