Mit Auto-Emblemen und Polizeihelmen schaffte Ulbrichts den Weg aus der Krise

Von Von Gerhard Hüttner   16.Juli 2018

Rüstorf. „Wir schreiben die höchsten Umsatzzahlen und die besten Gewinne in der 200-jährigen Firmengeschichte“, ist Georg Scharpenack stolz auf die Entwicklung der Firma Ulbrichts. Mit Auto-Emblemen und Polizeihelmen kam das Kaufinger Unternehmen, das 300 Mitarbeiter beschäftigt, zuletzt auf 50 Millionen Euro Umsatz.

Als der junge Diplomingenieur im Jahr 2000 die Firma von seinem Großvater Assmann kaufte, schrieb Ulbrichts’ Witwe rote Zahlen und stand vor dem Aus. „Zurück zu den Wurzeln!“, gab Scharpenack als Motto aus. Den Munitionsbereich mit der Produktion von Handgranaten hat er an die deutsche Rheinmetall veräußert. „Ich mache lieber Produkte, die schützen“, sagt der Unternehmer. Seither konzentriert er sich auf zwei Standbeine: Erzeugt werden in Kaufing seither Logos und Schriftzüge für die deutsche Autoindustrie und Schutzhelme aus Titan für die Polizei.

Millionenfach auf den Straßen

100.000 Embleme für VW, BMW, Audi, Mercedes und andere werden täglich auf Spritzgussanlagen in Rüstorf erzeugt. Ulbrichts ist damit die Nummer eins in Europa. „Statt in Billiglohnländer zu gehen, haben wir auf Automatisierung gesetzt und selbst entwickelt.“ Kein anderer Produzent habe hier einen so hohen Automatisierungsgrad erreicht. Dank der eigenen Werkzeugbauer kann Ulbrichts innerhalb kürzester Zeit auf Kundenwünsche reagieren.

Rund 40 Prozent des Umsatzes erzielt das Traditionsunternehmen mit Polizeihelmen aus Titan, die die beste Schutzwirkung erzielen. Das Patent auf den beschusssicheren Helm hat Ulbrichts seit 2005, der Durchbruch damit ist in den vergangenen vier Jahren gelungen. „Wir gewinnen damit 80 Prozent der Ausschreibungen“, ist der Ulbrichts-Geschäftsführer stolz. Die Polizei in Deutschland und Österreich – und da vor allem die Sondereinsatzkommandos – setzt auf Helme „made in Kaufing“. Jährlich verlassen mehr als 20.000 Helme die Produktion in Rüstorf. In der nächsten Zukunft will Scharpenack auch weitere Märkte erobern. „Den Rest von Europa und der Welt haben wir noch vor uns.“

Um die Nase weiter vorne zu haben, setzt man auf Forschung und Entwicklung. Und dafür sucht Georg Scharpenack Fachkräfte. „20 Stellen für Ingenieure sind derzeit bei uns nicht besetzt“, schildert er im OÖN-Gespräch. „Wir brauchen hochmotivierte Menschen mit positiver Perspektive, die uns helfen, den Vorsprung zu sichern und auszubauen.“