Liste BIG fordert Baustopp, solange Bescheide fehlen

Von Edmund Brandner   30.November 2015

Für die Durchbindung bis zum Schienenstrang aus Vorchdorf fehlen noch 450 Meter.

Wie die OÖN exklusiv berichteten, ist der Fortgang der Bauarbeiten aber noch offen. Im Jänner hätte die Errichtung der neuen Traunbrücke beginnen sollen, im Februar die Arbeiten zur Schienenverlängerung bis zum Trauntor. Die straßen- und naturschutzrechtliche Genehmigung steht noch aus, wird aber in den nächsten Tagen erwartet. Eine Anrainerin (ursprünglich waren es zwei) hat aber bereits angekündigt, gegen die Bescheide Einspruch zu erheben. Im Rathaus geht man davon aus, dass die Baugenehmigungen von der nächsten Instanz bestätigt werden. Allerdings kann die Straßenbahngegnerin durch den Einspruch den Brückenneubau um ein Jahr verzögern.

Morgen Nachmittag wird in Gmunden der neue ÖBB-Bahnhof offiziell eröffnet. Dabei wird auch der neue FP-Verkehrslandesrat Günther Steinkellner erwartet. Gmundens VP-Bürgermeister Stefan Krapf möchte die Gelegenheit nutzen, um mit dem Landesrat das weitere Vorgehen abzustimmen. Die Rathausverantwortlichen wollen zumindest die Schienenverlängerung bis zur Brücke planmäßig fortsetzen. Da die Landesregierung 80 Prozent der Baukosten trägt, liegt die Entscheidung aber in erster Linie bei Steinkellner.

Steinkellner muss entscheiden

Die neue Rathausfraktion BIG (Bürgerinitiative Gmunden), die das Bauvorhaben dezidiert ablehnt, fordert bis zur Klärung der Rechtslage eine Baustellenunterbrechung. Aus Sicht von BIG-Fraktionsobmann Reinhold Kassmannhuber ließe sich so die Belastung für die Betriebe in der Innenstadt reduzieren.

Die BIG befragte dazu auch 36 Innenstadtkaufleute. 30 von ihnen sprechen sich laut Kassmannhuber für eine einjährige Baustellenunterbrechung aus. "Die Projektbetreiber haben es verabsäumt, sich rechtzeitig um die rechtlichen Voraussetzungen für den Bau der Stadt-Regio-Tram zu kümmern", sagt der BIG-Fraktionsobmann. "Ein Versäumnis, das nicht zu Lasten der betroffenen Anrainer und der Innenstadtkaufleute gehen darf."