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Letzte Frist für die 60 Jahre alte Zwölferhorn-Seilbahn

Von Edmund Brandner   09.November 2017

Die Seilbahn auf das 1476 Meter hohe Zwölferhorn hatte heuer ihren 60. Geburtstag. Sie ist technisch gesehen die letzte ihrer Art und wird längst als „Nostalgiebahn“ eingestuft.

Schon mehrmals verlängerte die Behörde die Betriebsgenehmigung der alten Bahn. Zuletzt hieß es, nach dem Sommer 2017 sei endgültig Schluss.

Am Wolfgangsee konnte man mit dieser Deadline leben, denn die Bahn sollte bis dahin ohnehin erneuert werden. Die Eigentümer planen den Bau einer Achter-Einseilumlaufbahn, mit der die Beförderungskapazität von derzeit 200 Personen pro Stunde auf 700 erhöht werden kann.

Doch die 15-Millionen-Euro-Investition spießt sich – und das schon seit mehr als zwei Jahren. Zuletzt scheiterte eine Bauverhandlung mit Grundstückseigentümern. Zwei von ihnen verweigern die Überfahrgenehmigung für die neue Seilbahn. „Ich bin aber optimistisch, dass wir noch handelseins werden“, sagt Johannes Gotthalmseder, Geschäftsführer der Seilbahn und mit 23 Prozent der größte Anteilseigner (15 Prozent besitzt die Marktgemeinde St. Gilgen).

Die nächste Bauverhandlung findet im Jänner statt. Sollte man sich dabei einig werden, könnte im Herbst 2018 mit den Bauarbeiten begonnen werden.

Damit die Seilbahngesellschaft und die von ihr abhängigen Tourismusbetriebe am Berg bis dahin überleben, soll die Betriebsgenehmigung jetzt ein weiteres Mal verlängert werden. Die entsprechenden Anträge wurden bereits eingereicht. „Wir hoffen, dass die Behörde grünes Licht gibt“, sagt Tourismusdirektor Hans Wieser. Alles andere wäre für die Region ein herber Schlag. Denn die 60 Jahre alte Anlage hat noch nie so viele Menschen transportiert wie in der abgelaufenen Saison.

Bis 23. November befindet sich die Zwölferhorn-Seilbahn in der Revision. Geplant ist danach noch eine Winter- und eine Sommersaison. Alle nötigen Gutachten dazu sind positiv und liegen bereits beim zuständigen Verkehrsministerium auf.

Gondeln wurden schon verkauft

Kurioses Detail am Rande: Weil alle damit rechneten, dass die alte Seilbahn nach dem heurigen Sommer eingestellt wird, wurden die Gondeln bereits an Liebhaber verkauft. Jeweils zwei Gondeln schmücken künftig die Tal- und die Bergstation, die restlichen 34 gingen zum Stückpreis von 3000 Euro an den Mann. Käufer fanden sich von Hamburg bis in die Steiermark. Die neuen Besitzer müssen sich jetzt in Geduld üben.

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