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Kirche in Kasachstan als Gedenkstätte für KZ-Opfer und Kriegsgefangene

Von Gerhard Hüttner, 03. April 2013, 00:04 Uhr
Kirche in Kasachstan als Gedenkstätte für KZ-Opfer und Kriegsgefangene
Josef Mairinger (90) war bei der Einweihung der Kathedrale in Karaganda und schildert seine Eindrücke. Bild: gh

FRANKENBURG. Stalingrad-Heimkehrer Josef Mairinger (90) berichtet von der Einweihung der Kathedrale in Karganda, die auch ein Denkmal für unzählige KZ-Opfer sein soll.

„Ich bin wirklich froh, dass ich noch Gelegenheit habe, vergelt’s Gott zu sagen.“ Der Stalingrad-Heimkehrer Josef Mairinger (90) war im September in Kasachstan dabei, als die Kathedrale in Karaganda eingeweiht wurde – das Gotteshaus, mitfinanziert von österreichischen Spendengeldern, ist auch Denkmal für die unzähligen KZ-Opfer. Unter anderem sind dort Kriegsgefangene auch aus Österreich umgekommen.

Mit gerade 18 Jahren hatte Mairinger in die deutsche Wehrmacht einrücken müssen. „Ich hab’ davor eine Wallfahrt nach Maria Puchheim gemacht und mir einen Rosenkranz gekauft“, schildert der heute 90-Jährige. „Mein Ahnl (Großvater, Anm.) hat zu mir gesagt: Sepp, brauchst ka Angst ham, du kummst wieder ham.“ Der Frankenburger ist oft unter MG-Feuer geraten und unter Beschuss der Stalinorgel und hat miterleben müssen, wie viele seiner Kameraden starben. „Das war eine harte Prüfung für meinen Glauben“, erinnert sich Mairinger. „Ich hab’ spekuliert und gezweifelt, ob’s einen Hergott gibt.“

Am 29. Jänner 1942 geriet er bei Stalingrad in russische Kriegsgefangenschaft, aus der er erst im Oktober 1947 nach Frankenburg heimkehrte. In diesen knapp sechs Jahren hat er 15 Arbeitslager überlebt – 45.000 von 47.000 Gefangenen kamen ums Leben. Ende der 80er-Jahre hat er seine Kriegserlebnisse niedergeschrieben: „Meine Jugend in Stalingrad.“

Für den Kriegsheimkehrer war es eine Verpflichtung, das Stalingrad-Denkmal in Frankenburg zu pflegen, was er 40 Jahre hindurch tat. 1974 kehrte er als Tourist nach Stalingrad zurück. Danach sammelte er Spenden für den Bau einer Kirche in Stalingrad, zu deren Einweihung er 1997 nach Russland flog. Damals besuchte er auch ein Massengrab, in das 45.000 tote Gefangene geworfen worden waren. „Es gab dort nicht einmal ein Denkmal.“

Einige Jahre später erfuhr er vom Projekt zum Aufbau der „Kathedrale Maria-Mutter aller Nationen“ (www.mutter-aller-nationen.org). Vier Frauen aus Vorarlberg haben sechs Millionen Euro für die Kirche in Karaganda gesammelt. „An meinem Geburtstag wurden die Glocken gegossen“, erzählt Mairinger, der das Projekt mit Spenden unterstützte.

Zur Einweihung der größten Kathedrale Zentralasiens flog der Frankenburger mit seiner Tochter Christine Karl nach Kasachstan. „Dass ich das noch erleben darf“, freute er sich über die Eröffnung mit Mozarts Requiem und Schuberts Messe Nr. 2 in D-Dur.

Ein Film über die Einweihung dieser Kirche ist am 14. April um 14 Uhr im Gasthof Preuner zu sehen. Josef Mairinger wird mit Franz Einfinger, einem Mitreisenden aus Tumeltsham, seine Reiseeindrücke schildern. Danach informiert ein Film über Dolinka, das Schaltzentrum stalinistischer Zwangsarbeitslager. Pater Leopold Kropfreiter und Sr. Barbara Haid geben zudem Einblicke in die Geschichte Kasachstans.

Anmeldung erbeten unter Tel. (0664) 5124522 oder E-Mail fam.karl.wim@gmail.com

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