Katrinseilbahn schwingt sich zum Höhenflug auf

Von Edmund Brandner   09.November 2018

Als Johannes Aldrian (35) vor fünf Jahren als Geschäftsführer der Bad Ischler Katrinseilbahn antrat, wirkte es wie ein Himmelfahrtskommando. Die Anlage lag der Stadtgemeinde schwer auf der Tasche, der Winterbetrieb (und damit der Skibetrieb) musste eingestellt werden, und viele rechneten überhaupt mit dem Ende der Seilbahn.

Vervielfachung des Umsatzes

Doch gemeinsam mit Aldrian und seinen 13 Mitarbeitern ging die Stadtgemeinde in die Offensive. Mit einem 600.000-Euro-Kredit wurde die gesamte Anlage auf Vordermann gebracht, Wanderwege auf dem 1542 Meter Hohen Berg wurden liebevoll hergerichtet und auch das Marketing angekurbelt.

Das Konzept ging auf, die Passagierzahlen stiegen Jahr für Jahr kontinuierlich. Im abgelaufenen Sommer stieg der Umsatz um weitere zehn Prozent auf 861.000 Euro. Zum Vergleich: Vor zehn Jahren waren es noch 237.000 Euro. "Die Seilbahn fährt inzwischen kostendeckend", sagt Aldrian. "Nur für laufende Investitionen brauchen wir noch Kapital von der Stadtgemeinde als Eigentümer."

Auch die Passagiere bemerken die Trendwende: Nachdem vor vier Jahren der Betrieb im Winter zumindest an Wochenenden wieder aufgenommen wurde, fährt die Katrinseilbahn in der kommenden Wintersaison (ab 22. Dezember) erstmals wieder täglich. Skier werden allerdings nicht transportiert. Die Abfahrt von der Katrin bleibt Tourengehern vorbehalten.

Was Johannes Aldrian besonders freut, ist der hohe Anteil von Bad Ischler Fahrgästen (rund 15 Prozent). "Wir verkaufen pro Jahr rund 1500 Jahreskarten an Einheimische", sagt der gebürtige Grazer. "Uns sind die Bad Ischler Fahrgäste besonders wichtig, weil es ja ihr Steuergeld ist, das in die Katrinseilbahn floss."

In seinem Büro in der Talstation hat Aldrian indessen schon mit den Vorbereitungen für ein besonderes Jubiläum begonnen. Die 1959 errichtete Umlaufseilbahn feiert im kommenden Sommer ihr 60-jähriges Bestehen. Aus diesem Anlass wird der Werbeauftritt aufpoliert und an den Stil der Fünfzigerjahre angelehnt. Aldrian hat bereits alte Werbeplakate aus der Nachkriegszeit ausgegraben, um sie nachdrucken zu lassen. Auch die Wartehalle in der Talstation wird renoviert und erhält einen nostalgischen Touch.

"Ich gehe davon aus, dass wir in den kommenden Jahren die Umsatzzahlen noch einmal deutlich steigern können", sagt Aldrian.