Jubiläum am Hallstättersee: 50 Jahre Schifffahrt Hemetsberger

15.November 2017

Seit mittlerweile 155 Jahren gibt es auf dem Hallstättersee eine Personenschifffahrt, seit exakt 50 Jahren befindet sich diese unter der Schirmherrschaft der Familie Hemetsberger – der perfekte Zeitpunkt, einen Rückblick auf ein sehr erfolgreiches halbes Jahrhundert zu halten. Dabei begann alles etwas turbulent.

Im März 1967 wurde bei einer behördlichen Überprüfung dem Schiff "Rudolf" keine Fahrgenehmigung mehr erteilt, im Herbst desselben Jahres ereilte dieses Schicksal auch die "Stefanie I". Damit war der Hallstättersee-Schifffahrt unter der damaligen Betriebsführung von Karl Eder senior jedwede Grundlage entzogen. Die langjährige "Sparschiene" unter dem vormaligen Schifffahrtsunternehmen Kainz hatte offensichtlich nachhaltige negative Auswirkungen gezeitigt.

Eine völlig neue Situation

Bereits 1937 hatte Karl Hemetsberger die Konzession für den Gelegenheitsverkehr mit dem Motorboot "Obertraun-Dachsteinhöhlen" inne. Als dessen Sohn Karlmann Hemetsberger nach Abschluss der Tischler-Meisterschule 1957 in den Betrieb einstieg, wurde das Motorboot "Jockey" gebaut, und während die Fertigstellung der "Dachstein" zügig voranschritt, bot sich für die Firma Hemetsberger eine völlig neue Situation: Auf Anraten der Schifffahrtsbehörde erfolgte am 14. November 1967 der Verkauf der "Hallstättersee-Schiffahrt" von Karl Eder an die Firma K. u. K. Hemetsberger GbR mit den betriebsfähigen Schiffen "Inge" und "Stefanie".

Neben der Bootsvermietung, dem Rundfahrtenverkehr standen nun auch die Sicherstellung der Linienverbindung von Hallstatt zur Bahnstation sowie die Postbeförderung (bis 1995) im Vordergrund. Die Schifffahrt hat dabei ihren Anteil zur Anbindung der Marktgemeinde Hallstatt zum öffentlichen Verkehrsnetz und als örtlicher Dienstgeber sowie als Auftraggeber an regionale Handwerksbetriebe stets erfüllt.

Die Historie des Unternehmens in Händen der Familie Hemetsberger ist lange und spannend, würde in voller Bandbreite aber hier den Rahmen sprengen. Daher ein Sprung zur Tochter von Friederike und Karlmann Hemetsberger – Karoline. Sie übernahm das elterliche Unternehmen im September 2001. Kurz darauf trat auch ihr Gatte Ernst Haider in den Betrieb ein.

Obwohl sich das Mobilitätsverhalten der Bevölkerung stark verändert hat, haben sich die Frequenzen des Linienverkehrs dank des in Hallstatt vorherrschenden Asien-Booms auf ein stabiles Niveau eingestellt, und sie entlasten auch den Ort vor einem Kfz-Verkehrskollaps. Hallstatt-Besucher lieben die Anreise per Bahn und Schiff und sehen Hallstatt von seiner schönsten Seite. Dabei erfährt der Landungsplatz wie anno dazumal Belebung und der Welterbeort Hallstatt eine sichere Existenz.

Stolz auf die Schifffahrt

Drei Generationen der Familie Hemetsberger haben die Schifffahrt am Hallstättersee positiv entwickelt und nachhaltig geprägt. Die Sicherstellung der Verkehrsverbindung, eine moderne Schiffsflotte sowie der Erhalt von Arbeitsplätzen werden auch in Zukunft von Bedeutung sein. Die Hallstätter Bevölkerung kann durchaus stolz auf ihre Schifffahrt sein – immerhin handelt es sich um das viertälteste derartige Unternehmen Österreichs. (schenner/gs)